Philipp Woldin

Managing Editor WELT AM SONNTAG/Hamburg

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Artikel

Zu viel Schwein gehabt

Es ist nur ein schmaler Schotterweg im norddeutschen Hinterland, doch er trennt nicht bloß ein Waldstück von einem Maisfeld, er ist eine unsichtbare Grenze, zwischen zwei Welten. In dem Waldstück, wo die Jäger regieren, freut man sich über die Wildschweine, die Männer locken die Tiere mit Mais und bestaunen die Bachen mit ihren tapsigen Frischlingen vom Hochsitz aus. Und wenn die Freunde an den Wochenenden zur Jagd zusammenkommen, dann fallen Schüsse.


Im Maisfeld, wo die Landwirte das Sagen haben, recken sich Tausende Pflanzen in Richtung Sonne. Aber bald werden die Rotten aus dem Gehölz über die unsichtbare Grenze trippeln und im Mais wüten. Hass ist ein großes Wort, aber mit den Jahren sind viele Landwirte bitter geworden.


Über den Kulturkampf zwischen Landwirten und Jägern
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