Als der Krieg begann, scharte Sherif Kahlil aus Aleppo seine beiden Töchter, seine Frau und seine sechs Angestellten um sich, mit einem Auto flohen sie von Syrien in die Türkei. Jetzt sitzt der 51-Jährige in einem Kabuff am Rande von Gaziantep in Südostanatolien und raucht. Während er spricht, breiten seine Mitarbeiter hellblaue T-Shirts auf einer Werkbank aus und besprühen sie mit Farbe. „Wir machen das Design selbst“, sagt Kahlil stolz, „Barcelona Football“ steht auf den T-Shirts, 2000 produziert er am Tag. Die T-Shirts verkauft Kahlil nach Ägypten, Jordanien, Saudi-Arabien. Seine Töchter studieren an der Universität von Gaziantep, sie mögen das Land, aber ihr Vater sagt: „Ist der Krieg vorbei, kehren wir zurück nach Syrien.“ Das ist die eine Seite der Flüchtlingskatastrophe in der Türkei, jenem Land, in dem gerade mehr als zwei Millionen syrische Flüchtlinge leben, mehr als in irgendeinem anderen Staat. Kahlil ist ein gut ausgebildeter Unternehmer, der die Wirtschaft des Gastlandes ankurbelt und nach Hause will, sobald das Schlimmste überstanden ist. Die andere Seite hat dreckige Hände und verschmutzte Klamotten.
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