Der letzte Junge wurde vor zwölf Jahren geboren, seitdem kommen in einer Gemeinde in Südpolen nur noch weibliche Babys auf die Welt. Den Einwohnern fiel das gar nicht auf - aber dann war da die Sache mit der Feuerwehr.
Nur eine Straße führt durch Miejsce Odrzanskie. Gerade mal 270 Menschen leben hier, tief im Süden Polens. Es gibt keinen Bahnhof, keine Poststelle, sogar der Dorfladen ist verriegelt. An seinem Flachdach hängt ein gelbes Plastiktransparent mit der Aufschrift „Zu verkaufen“. Nur noch die Landwirtschaft bietet Arbeit. Eine Handvoll Bauern bestellt Felder. Am Horizont sind Traktoren zu sehen. Darauf, dass hier ein Auto vorbeifährt, kann man lange warten.
So wie hier sieht es in vielen Dörfern in Polen aus. Spätestens nach dem Beitritt des Landes zur EU 2004 sind viele Junge gegangen, vor allem Alte blieben. „Für uns hat sich lange niemand interessiert“, sagt Krystyna Zydziak, die schon seit 1972 in Miejsce Odrzanskie lebt und in der vierten Amtszeit Ortsvorsteherin ist. „Aber jetzt ist alles anders. Wegen der Mädchen.“
Seit etwa einer Woche ist das Dorf das Gesprächsthema Nummer eins in der Region. Täglich bekommen die Einwohner Besuch von Fernsehteams und Journalisten aus aller Welt. Mit Kamerawagen und Übersetzern rollen sie an, während die Menschen im Ort neuerdings die Türen ihrer Häuser geschlossen halten und ungläubig aus den Fenstern lugen.
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