Craft Beer ist hip, Mikkeler ist Hipster: Die Bar der Dänen ist dennoch und auch deshalb gut
Pilsbier, Wegbier, Craftbeer - die Berliner Bierkultur hat ganz schön was mitgemacht in den vergangenen Jahren. Immer neue Brauprojekte machen von sich reden, bewährte Kreativbrauer steigern ihre Ausstoßmenge und ein India Pale Ale ist selbst in den Supermarktregalen kein ungewöhnlicher Anblick mehr. Und: längst trinkt Berlin international. Die Bier-Welt entdeckt die Stadt als ihre neue Wachstums-Metropole. Allen voran Stone Brewing, das in Mariendorf gleich eine ganze (Erlebnis-)Brauerei gebaut hat. Dazu italienische Craft-Biere im „Birra", skandinavische Spezialitäten im „Kaschk" und amerikanische Raritäten in der „Monterey Bar". Mit „Brewdog" eröffnete unlängst auch ein Pub der gleichnamigen schottischen Brauerei. Nun also ist Mikkeler an der Reihe. Aus Kopenhagen stammt die kultige Marke des Wanderbrauers (Gypsy Brewer) Mikkel Borg Bjergsø. Und es liegt wohl auch an der kulinarischen Aura dieser Stadt, dass Mikkeler für mehr steht als nur für Spezialisten-, ähm Spezialitätenbiere. Schlicht, aber poppig, stylish und doch „hygge", also gemütlich: Die typische Mikkeler-Ästhetik prägt auch die Bar in der Torstraße. Das freundliche, nie zu nerdige Team zapft aus 24 Hähnen durchaus Anspruchsvolles in Glas, darunter Sauerbiere im belgischen Stil oder holzfassgereiftes Stout. Dazu gibt's gut kuratierte Kleinigkeiten. Etwa den charaktervollen Käse von Alte Milch aus der Markthalle Neun. Scheint ganz so, als habe Mikkel Borg Bjergsø schon eine gute Grundkenntnis vom Geschmack Berlins.
Mikkeler Bar Torstr. 102, Mitte, Mo-Do 12-1 Uhr, Fr+Sa 12-2 Uhr, So 13-1 Uhr, www.mikkeler.dk