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Einstiegsgehalt: Das musst du wissen!

Alles rund um das Einstiegsgehalt erfährst du hier. | Foto: Andrea Piacquadio/Pexels

Die erste Gehaltsverhandlung ist oft die schwerste. Dabei ist es wichtig, dass du das durchschnittliche Einstiegsgehalt in deinem Beruf kennst. Im letzten Jahr lag das durchschnittliche Einstiegsgehalt bei 44.836 Euro für Akademiker/-innen. Alles weitere, das du zum Einstiegsgehalt wissen musst, erklären wir dir hier.

Inhaltsverzeichnis Von diesen Faktoren hängt dein Einstiegsgehalt nach dem Studienabschluss ab

Wenn du nach dem Studienabschluss das Einstiegsgehalt für deinen ersten Job verhandelst, willst du dich dabei nicht blamieren. Gibst du in deiner Bewerbung eine unrealistische Gehaltsvorstellung an, schmälert das deine Aussichten auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Aber unter Wert verkaufen solltest du dich auch nicht. Darum ist es wichtig dich zu informieren, welches Einstiegsgehalt für deinen Job passt und wie du deine Gehaltsvorstellung formulieren solltest.

Das Einstiegsgehalt von Akademiker /-innen orientiert sich hauptsächlich an vier Faktoren: Branche und Standort des Unternehmens sowie deinem Studiengang und Studienabschluss. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt von Hochschulabsolventen /-innen lag im Jahr 2019 bei 44.836 Euro.

Die Faktoren, die dein Einstiegsgehalt nach dem Studium beeinflussen, sind:

Branche Unternehmensgröße Standort Studiengang Studienabschluss Geschlecht Art des Einstiegs

In den folgenden Abschnitten erklären wir dir, wie die verschiedenen Faktoren dein Einstiegsgehalt beeinflussen können.

Einstiegsgehalt nach Branchen

Ein wichtiger Faktor, der die Höhe des Einstiegsgehaltes beeinflusst, ist die Branche. Besonders gut bezahlt sind Einsteiger /-innen im Bankensektor. Dort sind im Durchschnitt 53.813 Euro brutto jährlich drin. Deutlich schlechter sieht es für Hochschulabsolventen /-innen aus, die einem Job im Tourismus oder der Werbung aufnehmen. Dort verdienen sie etwa 35.516 Euro brutto jährlich. Wie die Einstiegsgehälter in andere Branchen liegen, siehst du in der folgenden Tabelle.

Quelle: Absolventa Einstiegsgehalt nach Unternehmensgröße

Auch die Unternehmensgröße kann das Einstiegsgehalt beeinflussen. Generell gilt: je größer der Arbeitgeber, desto höher das Gehalt. Dies lässt sich auch auf das Einstiegsgehalt übertragen. Wie sich das Gehalt in Prozent in etwa vom durchschnittlichen Einstiegsgehalt unterscheidet, siehst du in der folgenden Tabelle.

Quelle: Gehaltsreporter Einstiegsgehalt nach Standort

Ein weiterer Faktor, der die Höhe des Einstiegsgehalts beeinflusst, ist der Standort des Unternehmens. Bei Unternehmen im Süden Deutschlands sind die Einstiegsgehälter am höchsten, Spitzenreiter ist Bayern mit durchschnittlich 47.236 Euro brutto im Jahr. Schlusslicht ist Sachsen mit 38.657 € Euro. Wie das durchschnittliche Einstiegsgehalt in den anderen Bundesländern liegt, siehst du in der folgenden Tabelle.

Quelle: Absolventa Einstiegsgehalt nach Studiengängen

Dein Studiengang beeinflusst dein Einstiegsgehalt ebenfalls ganz erheblich. Zu den Topverdienern /-innen zählst du, wenn du Medizin studiert hast. Dann sind bis zu 50.000 Euro brutto im Jahr drin. Auch ein MINT-Studienfach erhöht deine Chancen auf ein hohes Einstiegsgehalt.

Quelle: Absolventa Einstiegsgehalt nach Studienabschluss

Mit welchem Einstiegsgehalt du in deinen ersten Job startest, hängt auch von deinem Studienabschluss ab. Ob du einen Bachelor oder auch noch einen Master gemacht hast, macht sich auf deinem Konto bemerkbar: Durchschnittlich mehrere Tausend Euro brutto mehr sind mit Masterabschluss pro Jahr drin. Je nach Berufsfeld unterscheidet sich die Differenz jedoch sehr, wie du in der nachfolgenden Tabelle erkennen kannst. Zur Erinnerung: MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Hast du Sprach- und Kulturwissenschaften oder Design studierst, musst du dich dagegen mit durchschnittlich rund 35.000 Euro brutto jährlich zufriedengeben. Wie hoch das durchschnittliche Einstiegsgehalt für verschiedene Studienrichtungen ist, siehst du in der folgenden Tabelle.

Quelle: Absolventa Einstiegsgehalt nach Geschlecht

Noch immer gibt es in Deutschland eine Gender Pay Gap - also einen Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen. Dieser beträgt in bereinigter Form aktuell etwa sechs Prozent. Frauen verdienen also bei vergleichbarer Qualifikation und Tätigkeit pro Stunde durchschnittlich sechs Prozent weniger als Männer.

Einstiegsgehalt nach Art des Einstiegs

Dein Einstiegsgehalt richtet sich natürlich auch nach der Art des Einstiegs. Nach dem Studium hast du die Wahl zwischen verschiedenen Möglichkeiten, die sich auch auf dein Gehalt auswirken. Während ein Direkteinstieg etwa so gut bezahlt ist wie ein Trainee-Programm, erhältst du in einem Volontariat oft weniger Geld. In der folgenden Tabelle siehst du die verschiedenen Einstiegsgehälter im Überblick.

Einstiegsgehalt: Hinweise zur Vergleichbarkeit

Neben dem Gehalt solltest du auch Sonderleistungen im Blick haben. Dazu gehören zum Beispiel ein Firmenwagen oder Firmenhandy, Gutscheine oder zusätzliche Urlaubstage. Unter Umständen können diese Sonderleistungen für dich steuerlich sogar vorteilhafter sein als ein höheres Einstiegsgehalt.

Außerdem solltest du im Blick haben, wie krisensicher dein Job ist. Ein gut bezahlter Job in der Privatwirtschaft kann zwar attraktiv sein, in Krisenzeiten bietet dir eine Stelle im öffentlichen Dienst, die vielleicht etwas weniger gut bezahlt ist, aber mehr Sicherheit. Außerdem kannst du mit einer sicheren Stelle, etwa durch einen unbefristeten Arbeitsvertrag, dein Leben besser langfristig planen.

Einstiegsgehalt: Beispiele

Damit du einen Eindruck davon bekommst, wie sich das Einstiegsgehalt in verschiedenen Berufen unterscheiden kann, findest du hier ein paar Beispiele über die bestbezahltesten Berufe und die, in denen du mit weniger Gehalt rechnen musst.

Bestverdiener

Pilot/-in: Als Pilot/-in kannst du dich auf ein hohes Einstiegsgehalt freuen. Zu Beginn deiner Karriere erhältst du zwischen 53.000 und 134.000 Euro brutto jährlich. Co-Piloten kommen auf deutlich niedrigere Gehälter. Sie verdienen zwischen 25.000 und 63.000 Euro brutto im Jahr.

Apotheker/-in: Als selbstständige/-r Apotheker/-in verdienst du durchschnittlich 5.000 bis 7.000 Euro brutto im Monat. Aufs Jahr gerechnet kannst du aber auch über 100.000 Euro brutto verdienen.

Lehrer/-in: Als Lehrer/-in gehörtst du ebenfalls zu den besser Verdienenden. Als Lehrer/-in der Sekundarstufe II verdienst du im Schnitt 55.200 Euro brutto im Jahr.

Niedrigverdiener

Architekt/-in: Mit Masterabschluss verdienst du als Architekt/-in etwa 44.000 Euro brutto im Jahr, mit Bachelor nur 31.000 Euro. Damit gehört der Beruf zu den schlechter bezahlten.

Sozialarbeiter/-in: Das Einstiegsgehalt für Sozialarbeiter/-innen liegt bei nur 33.000 Euro brutto im Jahr.

Redakteur/-in: Arbeitest du als Redakteur/-in kannst du mit einem Einstiegsgehalt von 32.506 Euro brutto im Jahr bei einem Bachelor und 37.751 Euro bei einem Masterabschluss rechnen.

5 Tipps: Verhandlung des Einstiegsgehalts

Damit du dich bei der Verhandlung deines Einstiegsgehalts etwas sicherer fühlst, befolge diese fünf Tipps:

Nenne deine Gehaltsvorstellung im Anschreiben, falls es die Stellenanzeige fordert. Ist dies nicht der Fall, wird das Gehalt im Rahmen der Vorstellungsgespräche verhandelt. Lege dir dein Wunschgehalt und deine Untergrenze spätestens vor dem ersten Vorstellungsgespräch fest. Orientiere dich dabei an den Richtwerten für Branche und Standort des Unternehmens sowie deiner Qualifikation. Bereite eine Argumentation für die Gehaltsverhandlung vor. Berücksichtige dabei die Zusammensetzung des Gehalts und mögliche Zusatzleistungen. Perspektiven nach dem Einstiegsgehalt

Ein hohes Einstiegsgehalt ist schön, aber für eine gute Zukunftsplanung ist es auch relevant zu wissen, wie sich das Gehalt mit der Zeit entwickelt.

Zur ersten Gehaltsverhandlung kann in der Privatwirtschaft bereits im Rahmen des Einstellungsprozesses kommen. Anschließend richtet sich die nächste Gehaltserhöhung nach der individuellen Situation. Übernimmst du beispielsweise anspruchsvollere Aufgaben als vertraglich vereinbart, kannst du bereits nach Ablauf der Probezeit ein höheres Gehalt verhandeln. Ansonsten gilt: Nach zwei Jahren kannst du um die erste Gehaltserhöhung bitten. Dann hast du dich im Job bewährt und deine Fähigkeiten ausgebaut. Eine Erhöhung um drei bis zehn Prozent sind der übliche Rahmen.

Arbeitest du in einem Unternehmen, das nach Tarif bezahlt, oder auch im öffentlichen Dienst kannst du dir die Entwicklung deines Gehaltes ganz einfach im entsprechenden Vertrag ansehen.

FAQ Einstiegsgehalt Wie viel bei Gehaltsvorstellung angeben?

Richte dich bei der Gehaltsvorstellung nach Durchschnittswerten für Branche und Standort des Unternehmens. Berücksichtige außerdem deine Qualifikationen.

Welches Studium bringt das meiste Geld?

Das höchste Einstiegsgehalt hast du mit einem Medizinstudium. Durchschnittlich verdienst du damit im Jahr 51.703 Euro brutto.

Wie viel verdient man mehr als Master?

Mit einem abgeschlossenen Masterstudiengang verdienen Berufsanfänger /-innen im Durchschnitt mehrere Tausend Euro brutto mehr im Jahr.

Einstiegsgehalt Überblick

Das Einstiegsgehalt richtet sich nach Branche und Größe des Unternehmens sowie deiner Qualifikation. Das höchste Einstiegsgehalt hast du in der Bankingbranche oder mit einem Medizinstudium. Im Süden Deutschlands sind die Einstiegsgehälter im Durchschnitt etwas höher als in anderen Bundesländern. Mit einem Masterabschluss ist dein Gehalt in der Regel etwas höher als mit einem Bachelorabschluss. Zu dem Einstiegsgehalt kommen manchmal noch Sonderleistungen wie ein Dienstwagen oder zusätzliche Urlaubstage. Zum Original