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BAföG Freibetrag: So viel Geld darfst du verdienen

Wenn du BAföG bekommst und jobbst, ist der BAföG Freibetrag für dich wichtig. | Foto: Andrea Piacquadio/Pexels

Wenn du deinen BAföG-Antrag stellst, musst du auch dein Vermögen und Einkommen angeben. Doch wie hoch darf dein Vermögen sein? Und wie viel Geld darfst du bei deinem Nebenjob verdienen? Wir erklären dir, was du zu den BAföG Freibeträgen wissen musst.

Inhaltsverzeichnis BAföG Freibetrag: Hier ist er wichtig

Mit BAföG sollen nur Personen gefördert werden, die ohne den Zuschuss ihre Ausbildung nicht finanzieren können. Deshalb wird beim BAföG-Antrag geprüft, ob dies bei dir der Fall ist und du die BAföG-Voraussetzungen erfüllst. Dafür werden dein Einkommen und Vermögen sowie das Einkommen deiner Eltern unter die Lupe genommen. Ein bestimmter Teil hiervon wird nicht auf die Förderung angerechnet: der BAföG Freibetrag. Mit einer Reform im Jahr 2019 wurden die Freibeträge schrittweise erhöht, sodass mehr Menschen BAföG-berechtigt sind.

Freibetrag beim Einkommen deiner Eltern

Zunächst einmal wird das Einkommen deiner Eltern bei der Berechnung deines BAföG-Anspruchs geprüft. Dabei berücksichtigt das BAföG-Amt Freibeträge. Diese werden als erstes von dem Einkommen deiner Eltern abgezogen, nur der verbleibende Betrag ist für die Berechnung der Höhe deiner Förderung relevant.

Je nach deiner Familiensituation unterscheiden sich die Freibeträge. Haben deine Eltern etwa mehrere Kinder, erhöht sich der BAföG Freibetrag. Wenn du verheiratet bist oder dich in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft befindest, wird das Einkommen deines Partners oder deiner Partnerin bei der Berechnung deines BAföG-Anspruchs berücksichtigt. Auch hier gibt es dann einen Freibetrag.

Eine Übersicht über die aktuellen Freibeträge findest du in der Tabelle. Gerechnet wird immer mit dem pauschalen Nettoeinkommen deiner Eltern.

Falls das Einkommen deiner Eltern höher als diese Freibeträge ist, kannst du trotzdem noch BAföG bekommen. Allerdings erhältst du dann vermutlich nur eine Teilförderung. Es gilt in der Regel: Sind deine Eltern verheiratet, erhältst du ab einem gemeinsamen Bruttoeinkommen von 30.000 Euro im Jahr nur noch einen Teil der Förderung und ab einem Gehalt von 60.000 Euro im Jahr vermutlich keine Förderung mehr.

In Ausnahmefällen ist auch ein elternunabhängiges BAföG möglich, zum Beispiel wenn du zu bei Beginn deines Ausbildungsabschnittes 30 Jahre oder älter bist oder der Aufenthaltsort deiner Eltern unbekann t ist.

BAföG: Vermögen wird auf die Förderung angerechnet

Auch dein Vermögen wird bei der Berechnung des BAföG-Anspruchs berücksichtigt. Das Vermögen deiner Eltern wird dagegen nicht geprüft. Hast du mehr als 7.500 Euro auf der hohen Kante, musst du zuerst dein Erspartes für die Finanzierung deines Studiums nutzen. Ab August 2020 steigt diese Grenze auf 8.200 Euro.

Hast du eine/-n Lebenspartner/-in oder Kinder, erhöht sich der BAföG Freibetrag für dein Vermögen: Dann darfst du 2.100 Euro mehr pro weitere Person gespart haben. Ab August 2020 steigt dieser Wert auf 2.300 Euro.

Als Vermögen gelten nicht nur Bares und Geld, das du auf deinem Konto hast. Auch die Zeitwerte von Kraftfahrzeugen werden als Vermögen angerechnet. Wenn du ein Auto oder Motorrad besitzt, musst du das in deinem BAföG-Antrag angeben. Gleiches gilt etwa für Immobilien oder Wertpapiere. Abgezogen von deinem Vermögen werden Schulden, die du noch begleichen musst.

Die Berechnung des anrechenbaren Vermögens und wo du es im BAföG-Gesetz nachlesen kannst, findest du noch einmal übersichtlich in der nächsten Tabelle. Mit ihr kannst du auch selbst kalkulieren, wie hoch dein anrechenbares Vermögen ist. Dafür kannst du einfach dein Vermögen und deine Schulden einsetzen und die passenden Freibeträge abziehen.

Diese Werte werden bei der Berechnung deines Anspruchs berücksichtigtbisherab August 2020§ BAföG

Aus dem verbleibenden Vermögen geteilt durch zwölf - das entspricht der Anzahl der Monate eines regulären Bewilligungszeitraums - ergibt sich der Betrag, der bei der BAföG-Berechnung berücksichtigt wird.

Hast du beispielsweise einen eigenen PKW mit einem Zeitwert von 2.500 Euro sowie ein Sparbuch, auf dem 7.400 Euro sind, ergibt das ein Vermögen von 9.900 Euro. Davon wird der Vermögensfreibetrag von 7.500 Euro abgezogen, wenn du keine Kinder hast und nicht verheiratet bist. Das ergibt ein anzurechnendes Vermögen von 2.400 Euro, was einem monatlichen Anrechnungsbetrag von 200 Euro entspricht. Ab dem Wintersemester 2020 erhöht sich der Freibetrag auf 8.200 Euro, was den monatlichen Anrechnungsbetrag auf 141,67 Euro senkt.

BAföG: Freibetrag bei deinem Einkommen

Wenn du selbst genug verdienst, um deine Ausbildung finanzieren zu können, bekommst du kein BAföG. Deshalb wird auch dein Einkommen geprüft, bevor du die Förderung bekommst.

Grundsätzlich gilt hier ein Grundfreibetrag von 290 Euro. Da das BAföG-Amt auf diesen Wert noch Kosten für Sozialabgaben und die Werbungskostenpauschale rechnet, erhöht sich der Freibetrag auf 450 Euro im Monat.

Weil bei der Berechnung des BAföG-Anspruchs immer der ganze Bewilligungszeitraum in den Blick genommen wird - in der Regel sind das zwölf Monate - kannst du bei einem Nebenjob in der vorlesungsfreien Zeit auch mehr als 450 Euro verdienen. Wichtig ist nur, dass dein Einkommen unter der BAföG-Einkommensgrenze von 5.400 Euro im Jahr bleibt.

Hast du Kinder oder beziehst Waisenrente, erhöht sich der BAföG Freibetrag für dein Einkommen. Auch ein Stipendium wird bis zu 300 Euro im Monat nicht auf das BAföG angerechnet. Einen Überblick über die monatlichen Freibeträge findest du in der nächsten Tabelle. Auf der Seite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung findest du außerdem Rechenbeispiele zum BAföG, die Menschen mit unterschiedlichen Ausgangssituationen zeigen.

FAQ: BAföG Freibetrag Wie hoch ist der Freibetrag bei BAföG?

Beim BAföG gibt es Freibeträge für dein Einkommen und Vermögen sowie das Einkommen deiner Eltern. Wie hoch die Freibeträge in deinem Fall sind, richtet sich nach deiner individuellen Situation.

Wieviel darf ich neben dem BAföG verdienen?

Wenn du BAföG bekommst, darfst du in der Regel 450 Euro im Monat oder 5.400 Euro im Jahr verdienen.

Wie wird das Einkommen der Eltern beim BAföG berechnet?

Die Höhe der Freibeträge für das Einkommen deiner Eltern richtet sich unter anderem danach, ob sie verheiratet oder getrennt sind. Zusammen liegt der Freibetrag bei 1.890 Euro (ab August 2020: 2.000 Euro), bei alleinstehenden Elternteilen bei 1.260 Euro (ab August 2020: 1.330 Euro).

Wird das Einkommen von Pflichtpraktika angerechnet?

Ja, denn für das Einkommen durch Praktika gibt es keine gesonderten Freibeträge. Darum wird Gehalt aus einem Praktikum beim BAföG angerechnet, wenn du mehr als 450 Euro im Monat oder 5.400 Euro im Jahr verdienst.

Überblick: BAföG Freibetrag

Dein Einkommen, Vermögen und das Einkommen deiner Eltern werden bei einem BAföG-Antrag geprüft. Nicht angerechnet auf die Förderung werden sogenannte Freibeträge. Welche Freibeträge für dich gelten, richtet sich nach deiner persönlichen Lebenssituation. Durch die BAföG Erhöhung 2019 erhöhen sich die Freibeträge schrittweise. Zum Original