Robert „Bobby" Bonilla schwang seinen Baseballschläger zuletzt im Jahr 2000 und ist mittlerweile 53 Jahre alt. Dennoch verdient er mehr als wichtige und aktive Spieler der New York Mets.
Florida ist bekannt für seine malerischen Strände und das hervorragende Wetter. Viele amerikanische Bürger verbringen dort ihren Ruhestand. Besonders der Juli ist traumhaft im „Sunshine State": Es ist der heißeste Monat des Jahres. Zugleich ist es der Monat des Robert „Bobby" Bonilla, der an jedem 1. Juli 1.193.248,20 Dollar von den New York Mets, einem amerikanischen Profi-Baseball-Klub, erhält - bis einschließlich dem Juli des Jahres 2035.
Der Clou daran: Der in der New Yorker Bronx aufgewachsene Sohn puertoricanischer Einwanderer schwang seinen Baseballschläger zuletzt im Jahr 2000 für die Mets und ist mittlerweile 53 Jahre alt. Dennoch verdient er mehr als wichtige und aktive Mets-Spieler wie der Infielder Fernando Tatis (850.000 Dollar) oder der Catcher Henry Blanco (750.000).
Aber wie konnte es dazu kommen, dass der Baseball-Rentner heute noch immer auf der Gehaltsliste der Mets steht? Der Klub aus der Major League Baseball (MLB) wollte seinem „Batter" (Schlagmann) Bonilla vor 16 Jahren nicht die 5,9 Millionen Dollar für sein letztes Vertragsjahr zahlen, da Bonilla in der Vorsaison wegen Verletzungen nur an 60 der 162 Saisonspiele der MLB teilgenommen und sich einige Verfehlungen geleistet hatte. Im wichtigen Spiel um die National League Championship 1999 in Atlanta soll er laut des „Wall Street Journals" sogar mit seinem Teamkameraden Rickey Henderson auf der Bank Karten gespielt haben. Also setzten sich die Mets mit Bonillas Berater Dennis Gilbert zusammen und handelten folgenden Vertrag aus: Bonilla verzichtete für zehn Jahre auf sein Geld.
Die Mets verpflichteten sich hingegen dazu, Bonillas Gehalt in einen Fond mit einem jährlichen Zinssatz von acht Prozent einzuzahlen. Ab dem Jahr 2011 solle das Geld samt Zinsen jährlich innerhalb von 25 Jahren an Bonilla zurückgezahlt werden. Der Mets-Besitzer Fred Wilpon vertraute Bonillas Lohn allerdings dem berüchtigten Anlagebetrüger Bernard Madoff an: Dieser versprach Wilpon zehn Prozent Rendite. Der Immobilien-Hai Wilpon witterte ein großes Geschäft - das Geld sah er nie wieder. Bezahlen müssen die Mets Bonilla trotzdem: Sie tragen die Raten des 29,8-Millionen-Dollar-Rentenbescheids ab. Er wird ausgestellt im Sunshine State, im heißesten Monat des Jahres.
Zum Original