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Creator Economy: Warum Knossi und Trymacs Pizza verkaufen

YouTuber und Streamer bringen Produkte auf den Markt, für die sie dann selbst Werbeträger sind. Lohnt sich das? Klar, denn: Pizza mag jeder, sagt Twitch-Star Trymacs.

Anfang September versammelte Elias Nerlich viele der beliebtesten Webvideomacher auf einer großen Bühne. Der aktuell erfolgreichste deutsche Twitch-Streamer lud zum dritten "Real Life Eligella Cup", einem Hallenfußballturnier, in die ausverkaufte Mercedes-Benz Arena in Berlin. Über 16.000 Zuschauer fieberten live mit, mehrere hunderttausend sollen bei Joyn zugeschaut haben, hieß es während der Übertragung.

"Wir haben noch eine Ankündigung für euch, meine lieben Freunde", sagt Nerlich kurz vor Ende der Veranstaltung. Seine Freunde und Geschäftspartner Sidney Friede und Niklas-Wilson Sommer, beide ebenfalls bekannt aus sozialen Netzwerken, stellen sich links und rechts neben ihn auf den Kunstrasenplatz.

Die drei haben im vergangenen Jahr ein Vitaminwasser namens VitaVate in die Kühlregale von Supermärkten und Tankstellen gebracht. Mehr als 40 Millionen Flaschen sind inzwischen verkauft worden, sagt Nerlich. "Das ist völlig krass." Dann ziehen die drei Internetstars kleine Päckchen aus ihren Hosentaschen und halten sie lächelnd in die Höhe. "Wir bringen VitaVate Gum raus", ein zuckerarmes Kaugummi, 8.000 kostenlose Probepäckchen gebe es vor der Halle, sagt Nerlich. Kurz darauf leeren sich die Reihen schlagartig.

Elias Nerlich hat sich auf seinen verschiedenen Kanälen eine wertvolle Reichweite aufgebaut: 1,6 Millionen Accounts folgen ihm auf Twitch, rund 1,3 Millionen auf YouTube und ebenfalls 1,3 Millionen auf Instagram. Dass Follower nicht nur Fans, sondern auch potenzielle Kundinnen und Kunden sind, haben nicht nur Unternehmen erkannt, sondern auch einige Internetstars selbst. Nerlich steht exemplarisch für eine ganze Reihe von Webvideomachern und Influencern, die nicht nur für bekannte Marken werben, sondern eigene Produkte auf den Markt bringen. "Creator-Economy" nennt die Szene diesen Trend.

Für ZEIT ONLINE:

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