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Facebook-Gruppen in Köln und Düsseldorf gehackt

"Wer möchte mein Sofa geschenkt haben?" , Wieso fliegt dort ein Hubschrauber?", "Wie lange hat der Supermarkt auf?" - die so genannten "NETT-WERKE" zählen zu den beliebtesten Austauschplattformen ihrer Städte. Bis zu einhundert Beiträge posten die Mitglieder täglich. Am vergangenen Wochenende dann der Schock: Mitglieder werden entfernt, Beiträge ohne Grund gelöscht, sogar die Administratoren verschwinden von der Seite.

Gezielter Cybercrime

Die Administratoren stellten zuerst ungewöhnliche Aktivitäten auf ihren eigenen Profilen fest. Nachdem sie selbst nicht mehr auf die Gruppen zugreifen konnten, wurden ihre persönlichen Facebook-Profile deaktiviert. Phil Daub ist einer der Betreiber der Gruppen. Für ihn ist klar: "Das war ein gezielter Angriff auf die 'NETT-WERKE'." Nicht zuletzt, weil ähnliche Gruppen auch in anderen Städten betroffen seien.

Neue Administratoren verändern Seiteneinstellungen

Nachdem die Administratoren selbst keinen Zugriff mehr auf ihre Gruppen hatten, traten drei neue Profile an ihre Stelle, die gezielt Einstellungen veränderten, Beiträge löschten und Mitglieder aus der Gruppe entfernten.

Nach mehreren Tagen ist es den Gruppeninhabern inzwischen gelungen, wieder Zugriff auf ihre Gruppe zu haben. Was die Hacker aber alles verändert haben ist noch nicht geklärt.

Viele offene Fragen

Phil Daub ist einer der Betreiber der Gruppen. Für ihn wirft der Vorfall viele Fragen auf. Vor allem beschäftigt ihn, welche Daten die Hacker abgegriffen haben und wie er sich in Zukunft besser vor Angriffen dieser Art schützen kann. Enttäuscht ist er besonders von Facebook selbst.

Es ist einfach ein riesen Problem, dass man bei Facebook im Notfall niemanden erreicht. Phil Daub, NETT-WERK Köln

Auch für die weitere Aufklärung hofft er, dass sich Facebook endlich mit ihm und den weiteren "NETT-WERK"-Administratoren in Verbindung setzt. Den Vorfall hat er außerdem bei der Polizei zur Anzeige gebracht.

Ein Sprecher der Polizei sagte gegenüber dem WDR, es sei noch nicht abzusehen, welche Erfolgsaussichten die Anzeige habe. Auch welche Daten abgegriffen worden seien, hänge stark vom Einzelfall ab.

Was hilft gegen Cybercrime?

Um sich im Netz vor Hacker-Angriffen auch auf persönliche Accounts zu schützen ist es laut Polizei Köln unumgänglich ein extrem sicheres Passwort zu verwenden.

Es dreht sich alles um das sichere Passwort. Das ist das Einfahrtstor für alle, die an unsere Daten wollen. Max Willmes, Polizei Köln

Neben Sicherheitsmaßnehmen wie der 2-Faktor Authentifizierung sei es im Fall eines Hackerangriffs wichtig, alle Menschen im Umfeld zu informieren. So könne verhindert werden, dass die Hacker noch mehr Daten abgreifen und Bekannte auf beispielsweise fremde Links klicken.

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