Es geht um vier sechzehnjährige Freunde aus dem Ruhrgebiet – Frank, Spüli, Mücke und Pommes – die auf der Suche nach Liebe und dem ersten Sex sind, und das in den 80er Jahren. Zwischen Tanzstunde, Partykeller und Freibad versucht das Quartett sein Glück bei der Damenwelt, kommentiert von der Hauptfigur, Goosens Alter Ego Frank.
David Hugo Schmitz spielt diese Rolle. Bis vor kurzem wohnte der Jungschauspieler noch in der Kölner Südstadt; hier ist er auch aufgewachsen. Die Liebe zur Schauspielerei war früh vorhanden, auch wenn es mit der Theater-AG am Humboldt Gymnasium nichts wurde, weil sie zu schlecht besucht war. Zuerst hatte aber ohnehin der Fußball Priorität.
Schmitz spielte 12 Jahre lang bei Fortuna Köln und in den Mittelrhein-DFB-Jugendauswahlen. Die beiden Leidenschaften vermengten sich, als er 2008 bei einer Kinderserie über seinen Verein mitwirkte. Es folgten Schauspielunterricht bei „juniorhouse" in der Severinstorburg, eine Reihe von kleineren Rollen in Serien, Moderation in der Sprachlernreihe „Deutschlandlabor" und schließlich auch Hauptrollen in größeren Produktionen.
„Meine Südstadt" traf David Hugo Schmitz auf einen Kaffee im „Meister Gerhard" in einer Projektpause, die letztlich von kurzer Dauer war.
Ein Coming-of-Age-Film über vier Freunde auf der Pirsch - da kann man sich auch dann hineinversetzen, wenn man die 80er Jahre nicht selbst erlebt hat, oder?
Auf jeden Fall! Ich denke, dass die Probleme, die die vier Jungs in den 80ern im Pott hatten, im Prinzip solche sind, die ich auch in der Pubertät hatte und immer noch habe. Der Unterschied, und das macht den ganzen Film so wichtig, witzig und spannend für unsere Generation, ist, dass damals alles analog funktionieren musste. Wenn du etwa ein Mädchen gut fandest, dann musstest du einen Weg finden, sie wieder zu sehen und den Mut haben, sie anzusprechen.
Heute kann man das theoretisch alles übers Internet tun. Ich finde diese soziale Selbstamputation ziemlich unromantisch. Die Frauen, bei denen es bei mir ernst wurde, habe ich ganz old school „in echt" - in der Schule und beim Dreh kennen gelernt. Ich denke, dass Gefühle sich tiefer einnisten, je mehr Mut, Gedanken und Zeit du aufbringen musstest für eine Person. Und genau diese ersten Versuche der Annäherung zeigt Radio Heimat auf eine, wie ich finde, ganz tolle Art und Weise. Und noch einiges mehr.
Und Du hast die Hauptrolle bekommen...
Ja, durch klassisches Vorsprechen. Wobei ich zuerst – und auch aufgrund des Castingtextes – dachte, ich würde für eine kleinere Rolle vorsprechen. Nach dem ersten gab es dann noch ein zweites Vorsprechen und danach den Bescheid, dass ich die Hauptrolle spielen soll. Das hat mich natürlich ziemlich umgehauen. Ich glaube, so viele Endorphine habe ich noch nie zuvor in so kurzer Zeit ausgeschüttet.
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