Nora Koldehoff

Freie Autorin / Freie Journalistin, Köln

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Unsere kleine Farm - Privatkisten auf Neuland

Bild: Tamara Soliz

Eine große Brache ist das Gelände der ehemaligen Dom-Brauerei am unteren Ende der Südstadt schon lange nicht mehr. Zwar steht nach wie vor nicht fest, wie das riesige Grundstück zwischen Alteburger, Koblenzer und Schönhauser Straße irgendwann einmal dauerhaft genutzt werden soll.

Seit 2011 aber nutzt es die Bürgerinitiative „ NeuLand ", um hier, mitten in der Großstadt Ideen vom selbstbestimmten Leben zu verwirklichen. Und vom selbstversorgten ebenfalls: Wo zunächst nur Beete angelegt worden waren, hat sich inzwischen eine kleine Farm entwickelt, die sich auch an Interessierte wendet, die nicht selbst Mitglieder der Initiative sind.

Offen für alle ist der Gemeinschaftsgarten NeuLand ohnehin schon. Seit 2011 stehen hier 292 selbstgezimmerte Hochbeetkisten, in denen Obst und Gemüse, Kräuter und Blumen angebaut werden. Es handelt sich um sogenannte „Allmende-Kisten", also Gemeinschaftseigentum der NeuLand-Initiative. In dieser Saison aber gibt nun es erstmalig auch die Möglichkeit, auch private Beetkisten zu bewirtschaften.

Zunächst sollen etwa 50 der Kisten dafür freigegeben werden. Möglicherweise erhöht sich die Zahl allerdings noch: Ohne dass dafür bereits Werbung gemacht worden wäre, haben sich bereits 30 Interessenten gemeldet und Pflanzplätze reservieren lassen. Das Interesse scheint groß zu sein, sagt Stefan Rahmann, Vorstandsmitglied des NeuLand-Vereins: „Deshalb werden wir eventuell noch weitere Kisten zur Verfügung stellen."

Ein Gemeinschaftsprojekt bleibt NeuLand trotzdem: Die private Nutzung von Pflanzkisten wird nämlich die Pflege des Gemeinschaftseigentums mit einschließen. Interessierte können pro Person maximal zwei Kisten für sich nutzen, müssen dafür aber zusätzlich die beiden jeweils benachbarten Allmende-Kisten mitpflegen.


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Dienstag, 17. März 2015 | Text: Nora Koldehoff

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