Nora Koldehoff

Freie Autorin / Freie Journalistin, Köln

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Artikel

Leichen im Keller

Josef Gens (Bild: Dirk Gebhardt)

Gewisse Kellerfunde beschäftigen einen länger als andere, gerade dann, wenn sich historische Stadtgeschichte mit der eigenen Lebensgeschichte verknüpft.

Zu den Klassikern der Südstadt-Historie gehört ohne Zweifel die Geschichte der Entdeckung des Poblicius-Grabmals. Doch auch heute, fast fünfzig Jahre später, scheint die Geschichte nicht abgeschlossen. Josef Gens, der zusammen mit seinem Bruder Heinz Mitte der Sechziger Jahre im Keller des elterlichen Wohnhauses am Chlodwigplatz auf den zweitausend Jahre alten Fund stieß, schildert in seinem gerade erschienenen Buch „Grabungsfieber" die drei Aspekte des Fundes: Entdeckungsgeschichte, Grabungsgeschichte und die Forschungsgeschichte, welche bis heute andauert. Und er wartet mit einem Paukenschlag auf: Das wohl bedeutendste römische Grabmal, das je in Köln gefunden wurde, kann nach seinen Forschungen niemals so ausgesehen haben, wie es im Römisch-Germanischen Museum vom Bauhistoriker Gundolf Precht aufgebaut wurde und bis heute gezeigt wird. Mit dieser Meinung steht der pensionierte Manschinenbau-Ingenieur nicht allein. Verschiedene Fachkollegen beanstandeten bereits die stilistischen Unterschiede der verschiedenen Komponenten und stellten die Zusammensetzung zur Diskussion.

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Dienstag, 1. Oktober 2013 | Text: Nora Koldehoff

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