Der Mann in der Videothek isst ein Croissant. Und er isst weiter, als er mit mir spricht. "Pulp Fiction? Haben wir nicht", sagt er. Es ist an diesem verregneten Vormittag nicht die erste Videothek, in der ich erfolglos frage. Der Film, dessen Plakat in jeder WG hängt, ist wohl zu gewöhnlich für die wenigen verbliebenen Berliner Videotheken, die von den Streamingdiensten noch nicht gefressen worden sind.
Ich will Pulp Fiction mit dem Rapper Casper im Kino schauen. Es ist sein Lieblingsfilm. In zwei Stunden sind wir in Saal 4 des Hackesche Höfe Kinos in Berlin-Mitte verabredet. Casper hat Pulp Fiction, so sagt er, an die 30-mal gesehen. Aber noch nie im Kino. Und das wird er auch heute nicht, wenn ich es in den nächsten zwei Stunden nicht schaffe, dem Filmvorführer eine Blu-ray-Disc vorzulegen.