
Da Rotaviren hoch ansteckend und leicht übertragbar sind, können sich auch Erwachsene damit infizieren.FOTO: AOK/HFR
Nach der Hochphase der Corona-Pandemie stiegen die Zahlen von Infektionen mit dem Rotavirus an. Aktuell sieht die Lage entspannt aus, doch das könnte sich schnell ändern.
Die Krankenkasse AOK Nord-West warnt vor der Gefahr durch das Rotavirus. Eine Infektion mit dem Erreger kann vor allem für Kleinkinder gefährlich werden, weil sie schnell zu einer Dehydrierung führen kann, wenn nicht genug Flüssigkeit aufgenommen wird.
Die Krankenkasse stellt mit Blick auf die Zahlen des RKI fest, dass vor allem im vergangenen Jahr die Zahl der Infektionen mit dem Rotavirus in Neumünster nach oben geschnellt ist. So gab es in den Pandemiejahren 2020 und 2021 insgesamt weniger als zehn registrierte Fälle, 2022 waren es insgesamt 56.
Hauptsaison ist vorüber
Im Vergleich dazu sieht die Lage lokal aktuell entspannt aus. Laut der Medizinischen Fakultät an der Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU) verzeichnete das Gesundheitsamt in Neumünster zum Stichtag 12. September lediglich 11 Infektionen mit dem Magen-Darm-Erreger. Damit ist die Stadt positiver Spitzenreiter in Schleswig-Holstein, nur in Flensburg gibt es bislang weniger gemeldete Infektionen.
Weitere Informationen des Robert-Koch-Instituts wecken außerdem Hoffnung: Das Virus tritt zeitlich gehäuft vor allem von Februar bis April auf, die sogenannte „Hauptsaison“ für 2023 ist also schon vorüber. Dennoch empfehlen AOK und das Berliner Institut einige Präventionsmaßnahmen, damit diese Zahlen auch so niedrig bleiben.
Hygiene und Impfung
Zu den wichtigsten Vorbeugungsmaßnahmen zählt eine korrekte Handhygiene, das ist spätestens seit der Corona-Pandemie allgemein bekannt. Die AOK verweist außerdem auf die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) zur Schluckimpfung. „Wir raten allen Eltern, unbedingt die empfohlenen Impfungen bei Säuglingen und Kleinkindern vorzunehmen“, sagt Stefan Kölpin von der AOK in Neumünster. Eine solche Impfung sollte laut Robert-Koch-Institut bereits für Kinder ab 6 Wochen erstmalig stattfinden und muss dann, je nach Impfstoff, spätestens bis zum Alter von 32 Wochen abgeschlossen sein.