Die älteste bekannte Krebszelllinie überhaupt führt nach Sibirien und beginnt vor etwa 11 000 Jahren: Ein Hund, der einem Husky ähnelte, war der erste Betroffene. In dem Tier wuchs ein Tumor. Einer, dessen Krebszellen sich bis heute teilen. Denn der Krebs wanderte von einem Hund zum nächsten. Deshalb wissen Forscher heute erstaunlich genau, wie dieser Hund ausgesehen haben muss.
Dieser Krebs heißt CTVT (Canine transmissible veneral tumor) oder auch Sticker-Sarkom. Die Krankheit ist zwar weltweit verbreitet, befällt aber hauptsächlich streunende Hunde. Erstmalig beschrieben wurde sie 1876 von M. A. Novinsky. Zunächst wollte kaum jemand glauben, dass übertragene Krebszellen die an den Genitalien wachsenden Tumore auslösen. Viren standen lange Zeit auf der Liste möglicher Ursachen. Ausgerechnet ein Virologe, Claudio Murgia, bewies dann aber, dass die Krankheit nicht durch Viren ausgelöst wird. In seiner Doktorarbeit zeigte er 2004, dass alle untersuchten CTVT-Proben – egal ob aus Nairobi, Italien oder Indien – einen gemeinsamen Ursprung haben.
Zehn Jahre später entdeckt Elizabeth Murchison, wo genau dieser gemeinsame Ursprung liegt: in Sibirien.Zum Original