Die Kommunikationswissenschaftlerinnen Holly Holladay und Amanda Edgar haben diesen Effekt namens „parasocial break up" in einer Studie von 2019 untersucht. Dafür interviewten sie Fans der erfolgreichen Sitcom „The Office" während der letzten Monate der Serienausstrahlung. Eine Zuschauerin erzählte, dass sich das Ende der Serie so anfühlte, als würden ihre Freund*innen auf den Mars ziehen. Ein anderer Fan beschrieb, dass er ständig geweint habe, weil die letzten Szenen für ihn so emotional wurden. Ein Großteil der Fans empfand den Autorinnen zufolge „emotionalen Kummer". Die Wissenschaftlerinnen betonten aber auch, dass es sich angesichts der Möglichkeit, die Serie noch öfter zu schauen, nicht wirklich um einen „break up", also eine Trennung, handele. Die ständige Verfügbarkeit der Show könne die Verbindung zwischen Fan und Show sogar noch stärken - sodass die parasoziale Verbindung nie wirklich abbrechen muss.
Nhi Le
Speakerin, Moderatorin und freie Journalistin, Leipzig
Kolumne