Von der Landesliga in die Nationalmannschaft: Neu-Nationalspieler Dominik Weiß hat einen langen Weg hinter sich. Er begann 2009 in Baden-Württemberg, mit dem Wechsel des Rückraumspielers von der SG Schorndorf zum TV Bittenfeld. Der gebürtige Göppinger etablierte sich in der ersten Mannschaft, die sich 2011 für die neu gegründete eingleise 2. Bundesliga qualifizieren konnte. Mehr noch: Am Ende der Saison 2014/2015 erfolgte der Aufstieg in die Bundesliga, in der sich der Verein - nun unter dem Namen TVB 1898 Stuttgart firmierend - seitdem hält. Weiß überzeugte und krönte seine Karriere nun mit dem (vorläufigen) Höhepunkt: Im EM-Qualifikationsspiel gegen Portugal gab er sein Debüt für die Nationalmannschaft.
Direkt nach seinem ersten Länderspiel für die deutsche Nationalmannschaft läuft Dominik Weiß durch die Katakomben der Rittal-Arena in Wetzlar. Der Gesichtsausdruck dabei verrät schon einiges über den Gemütszustand: Mit einem breiten Lächeln im Gesicht muss er erst Mal tief Luft holen, bevor er Fragen beantworten kann. In der 45. Spielminute wurde er von Bundestrainer Dagur Sigurdsson eingewechselt, spielte neben Jannik Kohlbacher im Mittelblock – und kassierte direkt eine Zeitstrafe. Aber das interessiert ihn nach dem Spiel nicht mehr. Da ist viel mehr die Überwältigung, nach dem ersten Länderspiel, inklusive Tor. „Vor dem Spiel stellt man sich ja viel vor, aber ob es dazu kommt und ob man die Chance bekommt zu spielen - aber es ist ein unbeschreibliches Gefühl“, so der Neu-Nationalspieler. „Aber dass es dann mit einem Tor gleich nocht geklappt hat: Umso schöner!“
Schon im Vorfeld hatte es viele Glückwünsche für den 2.09 Meter hoch gewachsenen Weiß gegeben. „Der TVB freut sich sehr über die Nominierung von Dominik. Er hat eine hervorragende Entwicklung genommen, auf die wir sehr stolz sind“, so TVB-Geschäftsführer Jürgen Schweikardt. „Das mediale Interesse hält sich noch in Grenzen. Es wurde zur Kenntnis genommen, das freut mich natürlich sehr. Darüber hinaus hat würde ich jetzt nicht sagen, dass sich viel verändert hat“, erklärt Weiß. Aber wie ist das denn jetzt eigentlich ein Nationalspieler zu sein? Erfahrungen aus erster Hand dürfte Weiß von seinem Vater bekommen haben.
15 Mal durfte sein Vater Willibald Weiß sich das Trikot mit dem Adler auf der Brust überstreifen, als er zwischen 1976 und 1987 für Frisch Auf! Göppingen am Ball war. Kein Zufall, dass der Sohn die selbe Position spielt, wie sein Vater: Auf dem linken Rückraum scheint sich die Familie wohl zu fühlen. „Er hat mir früher immer erzählt, wie es so war in der 1. Liga oder Nationalmannschaft zu spielen. Jetzt ist das natürlich eine ganz andere Ebene und das freut mich natürlich sehr“, erklärt der 27-Jährige. Auch wenn sich in den knapp 30 Jahren seitdem Willi Weiß nicht mehr aktiv Handball spielt, einiges in der Sportart verändert hat, so kann der Junior doch von den Erfahrungen seines Vaters profitieren. „Das ist natürlich unbeschreiblich, dass ich jetzt sozusagen mit meinem Vater über gemeinsame Erlebnisse sprechen kann.“
Diese gemeinsamen Erlebnisse mit der deutschen Nationalmannschaft verbindet Weiß nun nicht nur mit seinem Vater, sondern auch mit den anderen Nationalspielern wie Uwe Gensheimer, Kai Häfner oder Andreas Wolff. Die „Jungs von der Nationalmannschaft“, wie der „Neue“ seine Mannschaftskollegen nennt, „haben es mir aber sehr leicht gemacht.“ Und das, obwohl der 27-Jährige beim Fußball schon auf der Seite der „Alten“ mitkicken musste. „Es sind viele junge Spieler im Team, es ist nicht so das alte Team, bei dem schon alle seit 20 Jahren dabei sind. Deswegen machen sie es einem wirklich einfach. Das ist sehr angenehm“, so der Rückraumspieler über seine ersten Erfahrungen mit dem Kosmos Nationalmannschaft. „Es ist schon ein bisschen verrückt mit 27 Jahren „der Neue“ zu sein. Aber ich freu mich, ich hätte mich auch in drei Jahren noch über eine Nomminierung gefreut.“
Ein wenig anders sieht das bei Philipp Weber aus. „Man kann sich ganz klar in die Situation hineinversetzen. Am Abend davor, wo beide nicht wissen, was passiert kann es jeden treffen“, erzählt Weiß über die Situation mit dem Spieler der HSG Wetzlar, der in seiner Heimspielstätte nicht zu seinem Debüt kam. „Man freut sich dann halt, wenn man selbst auf die Platte darf. Für Philipp wird vielleicht schon am Samstag die Chance da sein. Es wird sich zeigen, wen der Bundestrainer für das Spiel nominiert.“
Der aktuelle Lehrgang und die damit verbundene Länderspielpause ist noch nicht vorbei. Ein kleines Highlight wartet auf den Neuen im Team von Dagur Sigurdsson noch: Ein Auswärtsspiel. „Da ich noch nie ein Auswärtsländerspiel hatte bin ich erst mal gespannt wie das so wird“, erklärt Weiß lachend, wird dann aber doch wieder ernst. „In der Schweiz wird sicherlich auch einiges vom Publikum abgefeuert, aber ich freu mich drauf“, erklärt er.
Das erste Spiel von Weiß für die Nationalmannschaft ist gerade mal seit fünf Minuten beendet. Noch vor einigen Minuten war alles laut um ihn herum, Andreas Wolff stand in einer Traube von Menschen und erfüllte Autogramm- und Selfiewünsche. Die schwere Eisentür für den Bereich „unter der Tribüne“, wo sich die Kabine der Nationalmannschaft befindet, geht nicht mehr so oft auf und zu, aber einige Journalisten stehen dort, warten, sammeln Stimmen. Der Puls von Weiß normalisiert sich so langsam wieder, obwohl er immer noch schwitzt und Luft holen muss. Sein erstes Länderspiel, sein erstes Tor. Weiß holt noch mal tief Luft und fasst den Moment in einem Wort zusammen: „Unbeschreiblich!“
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Direkt nach seinem ersten Länderspiel für die deutsche Nationalmannschaft läuft Dominik Weiß durch die Katakomben der Rittal-Arena in Wetzlar. Der Gesichtsausdruck dabei verrät schon einiges über den Gemütszustand: Mit einem breiten Lächeln im Gesicht muss er erst Mal tief Luft holen, bevor er Fragen beantworten kann. In der 45. Spielminute wurde er von Bundestrainer Dagur Sigurdsson eingewechselt, spielte neben Jannik Kohlbacher im Mittelblock – und kassierte direkt eine Zeitstrafe. Aber das interessiert ihn nach dem Spiel nicht mehr. Da ist viel mehr die Überwältigung, nach dem ersten Länderspiel, inklusive Tor. „Vor dem Spiel stellt man sich ja viel vor, aber ob es dazu kommt und ob man die Chance bekommt zu spielen - aber es ist ein unbeschreibliches Gefühl“, so der Neu-Nationalspieler. „Aber dass es dann mit einem Tor gleich nocht geklappt hat: Umso schöner!“
Schon im Vorfeld hatte es viele Glückwünsche für den 2.09 Meter hoch gewachsenen Weiß gegeben. „Der TVB freut sich sehr über die Nominierung von Dominik. Er hat eine hervorragende Entwicklung genommen, auf die wir sehr stolz sind“, so TVB-Geschäftsführer Jürgen Schweikardt. „Das mediale Interesse hält sich noch in Grenzen. Es wurde zur Kenntnis genommen, das freut mich natürlich sehr. Darüber hinaus hat würde ich jetzt nicht sagen, dass sich viel verändert hat“, erklärt Weiß. Aber wie ist das denn jetzt eigentlich ein Nationalspieler zu sein? Erfahrungen aus erster Hand dürfte Weiß von seinem Vater bekommen haben.
15 Mal durfte sein Vater Willibald Weiß sich das Trikot mit dem Adler auf der Brust überstreifen, als er zwischen 1976 und 1987 für Frisch Auf! Göppingen am Ball war. Kein Zufall, dass der Sohn die selbe Position spielt, wie sein Vater: Auf dem linken Rückraum scheint sich die Familie wohl zu fühlen. „Er hat mir früher immer erzählt, wie es so war in der 1. Liga oder Nationalmannschaft zu spielen. Jetzt ist das natürlich eine ganz andere Ebene und das freut mich natürlich sehr“, erklärt der 27-Jährige. Auch wenn sich in den knapp 30 Jahren seitdem Willi Weiß nicht mehr aktiv Handball spielt, einiges in der Sportart verändert hat, so kann der Junior doch von den Erfahrungen seines Vaters profitieren. „Das ist natürlich unbeschreiblich, dass ich jetzt sozusagen mit meinem Vater über gemeinsame Erlebnisse sprechen kann.“
Diese gemeinsamen Erlebnisse mit der deutschen Nationalmannschaft verbindet Weiß nun nicht nur mit seinem Vater, sondern auch mit den anderen Nationalspielern wie Uwe Gensheimer, Kai Häfner oder Andreas Wolff. Die „Jungs von der Nationalmannschaft“, wie der „Neue“ seine Mannschaftskollegen nennt, „haben es mir aber sehr leicht gemacht.“ Und das, obwohl der 27-Jährige beim Fußball schon auf der Seite der „Alten“ mitkicken musste. „Es sind viele junge Spieler im Team, es ist nicht so das alte Team, bei dem schon alle seit 20 Jahren dabei sind. Deswegen machen sie es einem wirklich einfach. Das ist sehr angenehm“, so der Rückraumspieler über seine ersten Erfahrungen mit dem Kosmos Nationalmannschaft. „Es ist schon ein bisschen verrückt mit 27 Jahren „der Neue“ zu sein. Aber ich freu mich, ich hätte mich auch in drei Jahren noch über eine Nomminierung gefreut.“
Ein wenig anders sieht das bei Philipp Weber aus. „Man kann sich ganz klar in die Situation hineinversetzen. Am Abend davor, wo beide nicht wissen, was passiert kann es jeden treffen“, erzählt Weiß über die Situation mit dem Spieler der HSG Wetzlar, der in seiner Heimspielstätte nicht zu seinem Debüt kam. „Man freut sich dann halt, wenn man selbst auf die Platte darf. Für Philipp wird vielleicht schon am Samstag die Chance da sein. Es wird sich zeigen, wen der Bundestrainer für das Spiel nominiert.“
Der aktuelle Lehrgang und die damit verbundene Länderspielpause ist noch nicht vorbei. Ein kleines Highlight wartet auf den Neuen im Team von Dagur Sigurdsson noch: Ein Auswärtsspiel. „Da ich noch nie ein Auswärtsländerspiel hatte bin ich erst mal gespannt wie das so wird“, erklärt Weiß lachend, wird dann aber doch wieder ernst. „In der Schweiz wird sicherlich auch einiges vom Publikum abgefeuert, aber ich freu mich drauf“, erklärt er.
Das erste Spiel von Weiß für die Nationalmannschaft ist gerade mal seit fünf Minuten beendet. Noch vor einigen Minuten war alles laut um ihn herum, Andreas Wolff stand in einer Traube von Menschen und erfüllte Autogramm- und Selfiewünsche. Die schwere Eisentür für den Bereich „unter der Tribüne“, wo sich die Kabine der Nationalmannschaft befindet, geht nicht mehr so oft auf und zu, aber einige Journalisten stehen dort, warten, sammeln Stimmen. Der Puls von Weiß normalisiert sich so langsam wieder, obwohl er immer noch schwitzt und Luft holen muss. Sein erstes Länderspiel, sein erstes Tor. Weiß holt noch mal tief Luft und fasst den Moment in einem Wort zusammen: „Unbeschreiblich!“