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Indien überholt China als bevölkerungsreichstes Land der Welt

Essensstand auf einem Markt in Delhi: Die 1,42 Milliarden Inder auch in Zukunft zu ernähren, wird nicht leichter werden. Altaf Qadri / AP

Laut den Vereinten Nationen ist Indien seit Freitag das bevölkerungsreichste Land der Welt. Dabei bekommen auch die Inderinnen längst weniger Kinder. Über die Vorteile und Probleme einer wachsenden Bevölkerung.

Mumbai ist eine der grössten Megastädte Indiens. Ob die Metropole an der Westküste oder die Hauptstadt Delhi die grösste ist, lässt sich aber nur schätzen. Die Spanne reicht von 16 bis über 22 Millionen Einwohner. Ähnlich verhält es sich mit dem ganzen Land: Die letzte Volkszählung in Indien fand 2011 statt, der nächste Zensus dürfte erst nächstes Jahr erfolgen. Glaubt man aber einer Prognose der Vereinten Nationen, so wird Indien am 14. April zum bevölkerungsreichsten Land der Weltaufsteigen und seinen Konkurrenten China ablösen.


Wirtschaftlich kann Indien zwar noch nicht zur Volksrepublik aufschliessen, aber was die Bevölkerungszahl angeht, ist es laut der Uno mit 1 425 775 850 Einwohnern seit diesem Freitag die Nummer eins. Es ist ein Rekord, auf den allerdings nicht alle Inder mit Vorfreude gewartet haben. Viele sind mit einem hohen Konkurrenzdruck aufgewachsen: Um einen Platz in einer guten Schule, im Spital oder einfach nur im Zug zu erlangen, müssen viele Inder hart kämpfen.


Die Ansprüche für die Kinder sind gewachsen

Die Mumbaierin Rashmi Parab macht sich noch keine Sorgen um die Schule für ihren Sohn. Zwar hat die 35-Jährige genaue Vorstellungen dazu, doch noch ist der Bub erst zehn Monate alt. «Er soll einmal auf eine zweisprachige Schule gehen», sagt die Anwaltsgehilfin, die in einer informellen Siedlung in einem Vorort Mumbais lebt, auf Englisch. Für sie war es schwer, die Sprache in einer weiterführenden Schule zu lernen, da sie nur in ihrer Muttersprache Marathi unterrichtet wurde. (...)
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