Es ist ein hellblaues, fließendes Gewand, das ihre Schultern, Hüften und Beine umhüllt. Voller Stolz trägt Punia Devi diese sechs Meter Stoff. Wenn sie das Haus verlässt, streift sie ihn sich leicht über den Kopf. Der Sari in Wasserblau ist ihre Uniform. So erkennt jeder von Weitem, dass sie eine „Jal Saheli" ist: eine Wasserfrau. Diese Frauenbewegung umfasst Hunderte von Freiwilligen: In einer der trockensten Regionen Indiens versuchen die Frauen, ihre Wasserversorgungsprobleme selbst zu lösen.
Devi lebt in Bundelkhand, wo es besonders an Wasser mangelt. Deshalb ist die Zeit kurz vor dem Sommermonsun, wenn feuchte Luftmassen über den Subkontinent strömen und der üppige Regen ausgetrocknete Landschaften aufblühen lässt, die wichtigste im Jahr für die „Jal Saheli".