Die Kommunikationsbranche zählt zu den stressigsten überhaupt. Wie damit umgegangen werden sollte.
Wer kennt es nicht: Vor dem Einschlafen noch einmal schnell die E-Mails checken, in der Früh warten schon die WhatsApp-Nachrichten in der Gruppe mit den Arbeitskollegen, und in der Mittagspause werden Social Media-Anfragen beantwortet. Die Zeit, in der man die Arbeit am Schreibtisch im Büro gelassen hat, ist in der Kommunikationsbranche schon lange vorbei. Im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr abschalten zu können, führt bei Menschen, die in der Branche arbeiten, zu Stress und nicht selten auch psychischen Erkrankungen.
Eine Studie der University of Cincinnati etwa zeigt, dass Journalisten besonders häufig an Burn-out erkranken; der britische PR-Berufsverband fand heraus, dass in Großbritannien 2018 über 20% der in der Branche beschäftigten wegen Stress, Angstzuständen oder Depression zeitweise der Arbeit fernbleiben mussten, und in Deutschland weisen Dialogmarketer die zweithöchste Zahl an psychisch bedingten Arbeitsausfällen auf. Was zu solchen Zuständen führt, sind sogenannte psychosoziale Risiken, die laut Definition der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit durch unzulängliche Arbeitsgestaltung und -organisation und mangelndes Arbeitsmanagement entstehen können. Zeitdruck, unregelmäßige Arbeitszeiten und ständige Erreichbarkeit, aber auch die Sorge um die Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes machen den in der Kommunikationsbranche Tätigen besonders zu schaffen. Journalistin, Work Ability- und CSR-Beraterin Evelyne Huber-Reitan im Interview über psychische Belastungen, digitalen Stress und warum sich Männer nicht gern helfen lassen.
von Nadja Riahi und Laura Schott
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