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In Europa League ungeschlagen: Eintracht Frankfurt gewinnt in Rom - Wiesbadener Kurier

FRANKFURT - Die Frankfurter Eintracht hat sich am Donnerstagabend in die Fußball-Geschichtsbücher eingetragen. Der 2:1-Sieg bei Lazio Rom war der sechste Erfolg im sechsten Gruppenspiel der SGE in der Europa League. Ein solcher Durchmarsch in die Zwischenrunde des Wettbewerbs gelang bisher keiner deutschen Mannschaft. Die Tore für die Eintracht erzielten Mijat Gacinovic (65. Minute) und Sebastien Haller (71.). Überschattet wurde der Sieg von einigen Unbelehrbaren Pyromanen im Frankfurter Fanblock.

Personell hatte Coach Hütter gegen die Römer gleich sieben Änderungen an seiner Startformation vorgenommen: Frederik Rönnow, Marco Russ, Simon Falette, Jetro Willems, Taleb Tawatha, Mijat Gacinovic und Nicolai Müller ersetzten Kevin Trapp, Carlos Salcedo, Evan N'Dicka, Jonathan de Guzman, Filip Kostic, Ante Rebic und Luka Jovic. Und diese neu zusammengestellte Formation musste sich unter der lautstarken Unterstützung von 8.800 Eintracht-Fans in der Anfangsphase der Partie erst einmal einspielen. In den ersten zwanzig Minuten war es zwar ein Spiel auf ein Tor - Lazio fand in der Offensive überhaupt nicht statt - aber auch bei der Eintracht kam der letzte Pass nicht an, sodass es zu keinen zwingenden Abschlüssen kommen konnte.


Geschehen auf dem Spielfeld gerät fast aus dem Blickfeld


Die erste nennenswerte Frankfurter Chance stammte aus der 24. Minute als sowohl Haller als auch Danny da Costa an eine Flanke von Nicolai Müller knapp verpassten. Einen kleinen Schockmoment gab es für den hessischen Fußballbundesligisten nach einer halben Stunde. Defensiv-Schlüsselspieler Makoto Hasebe brach einen Sprint ab und fasste sich direkt an den Oberschenkel. Für den Japaner ging es nicht weiter, er wurde von Evan N`Dicka ersetzt. In Folge wurde Rom besser, weil die Frankfurter Abwehr ohne Hasebe erst einmal unsortiert war. Die Römer konnten daraus aber keinen Profit schlagen, was auch an gut mitspielenden Eintracht-Ersatztorwart Frederik Rönnow lag, der in der Partie für Kevin Trapp ran durfte. Kurz vor der Pause (44.) spielten die Hessen ihren ersten schönen Angriff mal zu Ende. Der Schuss von Da Costa verfehlte den linken Pfosten nur um Zentimeter.


Die Römer erwischten den besseren Start in den zweiten Durchgang und gingen nach 56 Minuten verdient in durch Joaquín Correa in Führung. Die Frankfurter Innenverteidiger in Person von Simon Falette konnte mit dem Stürmer nicht Schritt halten, sodass dieser unbedrängt zum 0:1 aus Frankfurter Sicht einsetzen konnte. Im Frankfurter Fan-Block kam es währenddessen zu unschönen Szenen. Die Anhänger brannten schon kurz vor dem Anpfiff der Partie Pyrotechnik ab und zündeten Böller. Aber als ein vermummter Frankfurter „Fan" dann in der zweiten Halbzeit über den Zaun kletterte und einen brennenden Feuerwerkskörper in eine kleine Gruppen römischer Fans in einem benachbarten Block warf, drohte die Lage zu eskalieren. Die Polizei führte den Mann zwar ab, aber aus dem Block flogen in Folge weitere Leuchtfeuer auf die Tartanbahn beziehungsweise die Sicherheitskräfte, die sich dicht gedrängt in zwei Reihen vor dem Block formierten. Das Geschehen auf dem Platz geriet beinah völlig aus dem Blickfeld.


Doch dann kam 65. Minute, in der zunächst Müller freistehend am Römer Torwart scheiterte und Gacinovic wenige Sekunden später aus etwa 22 Metern einfach mal abzog und das Leder unhaltbar in den linken oberen Winkel zimmerte. Der 1:1-Ausgleich für die SGE. Und plötzlich lief es bei der Eintracht. Nur sechs Minuten später durfte sie schon wieder jubeln. Gacinovic legte diesmal für Sebastien Haller auf, der mustergültig zum 2:1-Endstand verwandelte. Die Eintracht beendet damit die Gruppe H mit 12 Punkten und 17:5 Toren.

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