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Diagnose per Online-Doktor

Die Bundesärztekammer will beim nächsten Ärztetag im Mai fordern, dass die Telemedizin in Deutschland stärker genutzt wird. Start-ups wie Fernarzt.com oder DrEd bieten bereits mit qualifizierten Ärzten Online-Sprechstunden an. LEAD hat mit dem Gründer gesprochen.

So langsam kommt die Digitalisierung auch in der Gesundheitsbranche an. In der Schweiz, in Großbritannien und in Schweden ist die Telemedizin schon längst etabliert. Das rezeptpflichtige Medikament bekommt man auch ohne einen Besuch beim Arzt, direkt von der Online-Apotheke nach Hause geliefert. Auch wegen eines Attests muss man nicht mehr stundenlang im Wartezimmer der Praxis sitzen. 

Beim nächsten Ärztetag im Mai will die Bundesärztekammer sich dafür stark machen, dass die Gesetze für Telemedizin auch in Deutschland gelockert werden. Start-ups wie Fernarzt.com und DrEd bieten längst Online-Sprechstunden an.

So läuft die Online-Sprechstunde beim Arzt ab

Eins vorab: Der Online-Doktor soll in keinem Fall den Hausarzt vor Ort ersetzen, sondern ihn vielmehr unterstützen und ergänzen. Das Start-up Fernarzt.com vermittelt ärztliche Behandlungen per Online-Diagnose - zu den ersten Behandlungsfeldern des neuen Portals gehören: Haarausfall, hormonelle Verhütung und Akne. "Fernarzt.com bietet nur solche Behandlungen an, die auch vom Arzt vor Ort nur verbal besprochen oder durch Sichtkontakt geklärt werden", erklärt Dr. Ahmed Wobi, Geschäftsführer von Fernarzt.com im Gespräch mit LEAD. 


Die Mission hinter dem Start-up

Dr. Ahmed Wobi und sein Team haben Fernarzt.com gegründet, um den Zugang zu medizinischer Versorgung für bestimmte Krankheiten zu verändern und schnelle, diskrete Hilfe zu ermöglichen.

Die Telemedizin soll vor allem Menschen einen Mehrwert bieten, die Schwierigkeiten haben, einen Arzttermin wahrzunehmen, weil sie vielleicht in ihrer Mobilität eingeschränkt sind oder es ihnen einfach an Zeit mangelt, auf einen Termin und dann erneut in der Praxis zu warten. Die Mission: die Effizienz des Gesundheitssystems verbessern. "Wenn der Arzt den Patienten beim Praxisbesuch nicht physisch untersucht, kein Blut abnimmt oder abtastet, sondern allein per Gespräch feststellt, ob und wie er helfen kann, dann können wir das genauso gut online. Wir wollen diesen Service nun auch für Patienten in Deutschland verfügbar machen", sagt Wobi. 

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