16. September 2023, 17:05
"Ein Gespenst geht um in Europa..." Mit diesen Worten begannen Karl Marx und Friedrich Engels einen der berühmtesten Texte der politischen Ideengeschichte - das "Kommunistisches Manifest". Zwar krähte bei seinem Erscheinen 1848 kein Hahn danach, im 20. Jahrhundert sollte der darin skizzierte Entwurf einer "klassenlosen" Gesellschaft aber Revolutionen in Ost und West anfachen.
In vielen Teilen der Welt entstanden "kommunistische", "sozialistische" und "sozialdemokratische" Systeme - mit höchst unterschiedlichen Erfolgen für die "unterdrückte" Klasse des "Proletariats", wie Marx sie nannte. In den Schreckensregimen der Sowjetunion, in China und Kambodscha wurden Millionen Menschen ermordet. In manchen Ländern hat sich das, was von Marx übrigblieb, mit dem Turbokapitalismus verbündet.
Was bedeutet es, in der öffentlichen Diskussion, wenn sich heute Politiker als "Marxisten" bezeichnen? Welchen Stellenwert haben Marxsche Erkenntnisse für verschiedene gesellschaftliche "Gruppen", vor allem die schlechter gestellten: "Systemrelevante" und "Zugewanderte", die "neuen Dienstboten", das "Prekariat"? Ist Marx Pop, Flop, hip?
Mit Beiträgen von Mona Saidi, Erich Klein, Christoph Winder und Thomas Mießgang. Studiogäste: Gabriele Michalitsch, Volkswirtin und Politikwissenschaftlerin Reinhold Knoll, Historiker und Soziologe. Kurt Lhotzky, Buchhändler und Marx-Leser
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