Mit seinen 42 Jahren hat er schon viel gemacht und erlebt. Tobias Schlegl hat gezaubert, musiziert, moderiert, geschauspielert, Filme synchronisiert, eine Kolumne für eine Zeitung sowie ein Buch geschrieben. Vor etwa vier Jahren fuhr er seine Medienpräsenz deutlich zurück. Seitdem ist er im Rettungsdienst tätig. Wieso er diesen Schritt wagte und welche Erkenntnisse er aus den Einsätzen gewonnen hat, beschreibt er im Interview mit der VdK-ZEITUNG.
Herr Schlegl, Sie sind jetzt ausgebildeter Notfallsanitäter. Was hat Sie dazu bewogen, in Radio und TV kürzer zu treten, um Menschen in Not zu Hilfe eilen zu können?
Ich habe immer mehr den Drang verspürt, dass ich etwas extrem Relevantes machen und der Gesellschaft etwas zurückgeben will. Irgendwann konnte ich das nicht mehr ignorieren. Deshalb habe ich vor der Lebensmitte den Lebenszug noch einmal abgebremst und die dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter begonnen.
Sie haben während Ihrer Ausbildung und danach extreme und belastende Situationen erlebt. Hat Sie das verändert?
Ja, ich habe viel erlebt. Und einige Einsatzbilder haben sich eingebrannt. Das hat sich schließlich nach anderthalb Jahren so geäußert, dass es mir seelisch und körperlich nicht mehr gut ging.
Mussten Sie Hilfe in Anspruch nehmen, um negative Erlebnisse zu verarbeiten?
Ich habe Hilfe vom KIT bekommen, dem Kriseninterventionsteam, das in dramatischen Situationen für Angehörige, aber auch für Einsatzkräfte da ist. Danach konnte ich mit dem Erlebten viel besser umgehen.
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