Mirjam Karasek

Redakteurin, Lektorin, Korrektorin, München

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nearBees – Honig von nebenan

Sum, sum, sum und so: aber bitteschön in München! Findet jedenfalls das Social Start-up nearBees. Und mit gutem Recht! Auf ihrer Online-Plattform könnt ihr Münchner Honig von regionalen Hobby- und Stadtimkern erstehen.


Viktoria Schmidt ist Designerin - und Hobby-Imkerin aus Leidenschaft. Doch was tun, wenn sich im Keller die Honiggläser stapeln, es aber an der Zeit und der Vertriebskenntnis fehlt, den Honig kostendeckend an den Käufer zu bringen? Ganz einfach: Eine Online-Plattform muss her, die regionale Imker und Kunden zusammenbringt. Der Imker hat somit weniger Aufwand für die Vermarktung und mehr Zeit für die Bienen. Der Kunde kann alle Honigsorten in seiner Umgebung ausprobieren, den Honig seiner persönlichen Lieblingsbienen finden, online bestellen und nach Hause liefern lassen.


Dem Social Start-up nearBees geht es aber um weitaus mehr. Das Gründerquintett will München grün bzw. bunt erhalten. Schließlich ist es auch unseren Bienen zu verdanken, dass heimische Nutz- und Wildpflanzen bestäubt und in ihrem Artenreichtum erhalten bleiben.


Außerdem schmeckt's einfach besser, wenn man die „Lieferanten" kennt. Im Supermarkt geht's in der Regel anonym zu. Über 80 % des Honigs wird importiert - aus Argentinien, Mexiko, China und Brasilien. Sprich, lange Transportwege und ein großer ökologischer Fußabdruck. Absurd, wenn man bedenkt, dass allein in München über 1.000 Imker ansässig sind.


Kurzum: Lokaler Honigkonsum ist mehr als sinnvoll. Wer Honig von Münchner Imkern kauft, hilft mit, kleine lokale Produzenten zu stärken, vermindert die CO2-Belastung durch kurze Transportwege und sorgt für eine blühende Natur gleich ums Eck. Und weil der Honig in einem flachen, leichten Beutel verschickt wird, fällt zudem 90 % weniger Abfall an als bei einem gängigen Glas.


Hört sich gut an? Finden wir auch! Bestellen ist in jedem Fall bequem und einfach. Wir haben natürlich die Postleitzahl von curt im Lehel eingegeben. Das Ergebnis: Auf einem Dachgarten unweit des Englischen Gartens haben zwei Völker der Bienenrasse Carnica ihr Zuhause. Weil die dortige Imkerin im vergangenen Jahr mit ihrer Arbeit neu begonnen hat, kann sie erst ab dem Frühjahr standortreinen Honig anbieten. Macht nix, dann probieren wir eben Honig aus dem nördlichen Teil des Englischen Gartens. Ein Beutel bestellt und flugs bringt der Postbote den gewünschten Honig aus der direkten Nachbarschaft. Eine Mindestbestellmenge gibt es nicht und auch Versandkosten fallen keine an. Und wer es noch persönlicher mag, kann einen Abholtermin direkt beim Imker vereinbaren.


Seit August 2014 steht nearBees online, bislang allerdings nur von Münchnern für Münchner. Das Konzept soll in der Zukunft ausgeweitet werden, um die „Imker ums Eck" deutschlandweit zu unterstützen.


Das curt-Fazit: Unterstützenswert! Alle Infos findet ihr unter www.nearbees.de und auch auf Facebook.

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