Zum Abschluss der ersten sechs Jahre Programmarbeit von Interkultur Ruhr entwerfen die beteiligten Autor*innen und Herausgeber*innen ein Panorama der postmigrantischen und postkolonialen Kulturlandschaft des Ruhrgebiets. Das Buch ist eine Reise in eine Zukunft, die schon längst da ist. Es ist grundsätzlich pluralistisch und gibt der Gesellschaft der Vielen eine Stimme.
Die Migrationsgesellschaft ist hier der Normalfall. Denn: Die Metropolregion Ruhrgebiet ist eine der vielfältigsten in Europa. Von Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert an haben Menschen mit Migrationsgeschichte im Ruhrgebiet unzählige Initiativen, Strukturen und Selbstorganisationen gegründet, Orte bespielt oder künstlerische Arbeiten produziert. Genau diese Akteur*innen sind es auch, die seit Jahrzehnten die Wege der Selbstermächtigung, der Emanzipation, des Empowerments und des Widerstands gegen Diskriminierung und rassistische Gewalt erarbeiten und aufzeigen.
Die Kultur der Einwanderungsgesellschaft ist keine Nische. Sie ist regional und transnational verwoben mit globalen sozialen Bewegungen und politischen Kämpfen. Um andere Gegenwarten und Zukünfte, um eine an der diversen gesellschaftlichen Realität orientierte Kulturgeschichte und Erinnerungskultur überhaupt denken zu können, müssen wir wissen, worauf wir uns beziehen können. In Essays, Gesprächen, Kommentaren, Erinnerungen, Zukunftsentwürfen von Künstler*innen, Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen und einem eigens für das Buch entstandenen fotografischen Essay von Fatih Kurçeren rücken die Beitragenden die sogenannten „interkulturellen" Ränder ins Zentrum.
Hrsg. von Johanna-Yasirra Kluhs, Aurora Rodonò, Fabian Saavedra-Lara und Nesrin Tanç für Interkultur Ruhr, Strzelecki Books, Köln 2021.
Arabisch, Bosnisch, Deutsch, Englisch, Griechisch, Portugiesisch, Romanes, Serbokroatisch, Spanisch, Türkisch.
320 Seiten, zahlreiche Abbildungen B 14 cm / H 21 cm 978-3-946770-89-3 25 €