Über Jahrzehnte hinweg haben mehrere Männer auf einem Campingplatz Kindern sexuelle Gewalt angetan und ihre Taten gefilmt. Hat tatsächlich niemand etwas gemerkt? Miltiadis Oulios ist nach Lügde gefahren und dieser Frage nachgegangen.
Lügde ist ein beschaulicher Ort am äußersten Zipfel Nordrhein-Westfalens. Fachwerkhäuser und viel grüne Landschaft prägen das Bild. Ein Bach, die Emmer, fließt durch die Stadt und in eine malerische Auenlandschaft hinein. Hier sind über 41 Mädchen und Jungen Opfer der mutmaßlichen Täter Andreas V. und Mario S. und offenbar eines weiteren Mannes geworden. Anfang Juli hat der Prozess am Landgericht Detmold begonnen. Was ist das für ein Ort, in dem so etwas passieren konnte? Wie reden die Menschen heute über den Missbrauchsskandal vor ihrer Haustür? Hat wirklich keiner etwas gewusst? Gab es Anzeichen, die womöglich bewusst übersehen wurden?
Autor: Miltiadis Oulios
Redaktion: Lioba Werrelmann