Michaela Strassmair

Reisejournalistin, Fotografin, Ebersberg bei München

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Inselhüpfen auf den Fidschis - So geht's günstig!

Sie träumen schon lange von einem Urlaub in der Südsee? Leider sind Reisen dorthin sehr teuer, da sie zu den hochpreisigsten Zielen weltweit gehört. Wir zeigen,  wie Sie auch mit kleinerem Budget einen traumhaften Urlaub in der Südsee verbringen können: Inselhüpfen auf den Fidschi .


Südsee, Südpazifik, Ozeanien - diese Worte erzeugen sofortige Lust auf die Trauminseln am anderen Ende der Welt. Doch das Gebiet ist riesig, weshalb wir uns den Fidschi-Archipel mit seinen 333 Inseln, die nördlich von Neuseeland und östlich von Australien liegen, ausgesucht haben. Warum? Weil es auf den 100 bewohnten Fidschi-Inseln all das gibt, was wir uns unter Urlaub im Paradies vorstellen: bis zu 1300 Meter hohe Berge zwischen weißen Sandstränden und Kokospalmen, eine der schönsten Unterwasserwelten mit lebendigen Korallen - sowie außergewöhnlich warmherzige Menschen.


Und all das zu einem günstigen Preisniveau, das man so nicht erwarten würde. Hier ein paar Tipps für alle, die diese traumhafte Inselwelt für sich entdecken wollen - ohne dabei arm zu werden.


1. Mit dem „Bula Pass": Island-Hopping für Jedermann

„Bula" - dieses Wort hören Sie als erstes, wenn Sie den nagelneuen Flughafen in Nadi auf der Hauptinsel Viti Levu betreten. Und es wird Sie fortan überall und zu jeder Zeit begleiten. Denn dieses stets mit einem breiten Lächeln gesprochene Wort ist der universelle Begriff der rund 900.000 Fidschianer für alles Positive - vom „Hallo" über „Willkommen" und „Prost" bis zu „Gesundheit!". Es ist ein Synonym für Leben, und das wird auf den sonnengeküssten Inseln in seiner schönsten Art und Weise zelebriert.


„Bula-Pass" heißt auch das flexible Schiffsticket, mit dem Sie von der Hauptinsel aus durch die Gruppe der Mamanuca- und Yasawa-Inseln hüpfen können. Die 90 Kilometer lange Inselkette gilt als der Inbegriff von Südsee-Romantik. Während die Mamanucas aus kleinen, flachen, von Palmen und weißen Sandstränden umringten Koralleninseln bestehen, ragen die 20 Yasawas mit ihren bis zu 600 Meter hohen Vulkanen und kilometerlangen Traumstränden weiter in den Himmel. Hier räkelte sich schon Brooke Shields im weichen Sand vor der berühmten „Blauen Lagune".


Strandbungalow auf „Bounty-Island" für 60 Euro

Der 37 Meter lange Highspeed-Katamaran „Yasawa Flyer" passiert auf seiner Route Richtung Norden auch die 100 mal 100 Meter große Palmeninsel namens „Bounty", wo die Nacht in einem Strandbungalow für rund 60 Euro zu haben ist.

Auf der Nachbarinsel „ Beachcomber Island " kostet die Übernachtung im Schlafsaal beispielsweise 50 Euro. Mit dem „Bula-Pass", der von 5 (200 Euro) bis zu 15 Tagen (370 Euro) reicht, kann man zwischen etlichen Inseln hin- und herpendeln.


Noch preiswerter ist es, den „Bula-Pass" gleich im Paket mit Unterkünften zu kaufen. Bei den Inseltransfers sind dann Zimmer an paradiesischen Stränden dabei, die nicht nur Backpacker, sondern auch die etwas mehr Komfort liebenden Flashpacker sowie Junggebliebene, Abenteurer und Romantiker ansprechen. Preisbeispiel: Fünf Tage Inselhüpfen mit Übernachtung im Doppelzimmer und drei Mahlzeiten am Tag kosten ab 470 Euro. Der „Bula-Pass" ist auch deshalb so beliebt, weil er große Freiheit und viele individuelle Kombinations- und Verlängerungsmöglichkeiten bietet.


2. Mit dem Kajak: Inselhüpfen für Sportler und Abenteurer

Für Südsee-Touristen, die sportlich aktiv sein wollen, gibt es eine ganz besondere Art die Inseln zu entdecken: mehrtägige geführte Touren mit dem Kajak. Und das geht so: Eine kleine Gruppe von Zweier-Kajaks sticht mit Guide in See und paddelt jeden Tag auf eine oder mehrere kleine Inseln der Yasawa-Kette.

Das Gepäck ist in wasserdichten Packsäcken mit an Bord. Übernachtet wird bei einheimischen Familien im Dorf, mal ganz romantisch im Zelt am Strand, aber auch in einem schönen Boutique-Hotel.


Menschenleere Strände und Nächte unterm Sternenhimmel

Für die acht- bis elftägigen Touren müssen Sie weder Hochleistungssportler noch erfahrener Kajaker sein, sie eigenen sich auch für Anfänger. Allerdings sollte man es lieben, langsam durchs türkisfarbene Wasser zu gleiten, unbewohnte Inseln und deren menschenleere Strände mit champagnerfarbenem Sand zu entdecken, dort zu schnorcheln und das Fidschi-Lebensmotto „just relax" zu zelebrieren.

Die Nacht im Zelt ist etwas ganz Besonderes, da es auf den Fidschis keine giftigen Tiere gibt. Dafür einen Sternenhimmel ohne Lichtverschmutzung. Die Preise für All-inklusive-Pakete starten bei circa 1.500 Euro für 8 Tage.


3. Mit dem Segelboot: Auf den Spuren von Tom Hanks

Diese Robinson-Crusoe-Insel haben Sie schon einmal gesehen: Modriki Island heißt die tropische Schönheit und unbewohnte Vulkaninsel, auf der Tom Hanks alias „Chuck" im Kino-Welterfolg „Cast Away" als einziger Überlebender eines Flugzeugabsturzes strandete und vier Jahre auf Rettung hoffte. Im Gegensatz zu ihm werden Sie die unter Naturschutz stehende Insel nicht verlassen wollen, obwohl das Segelboot schon vor Anker liegt.

„Seaspray" heißt der Einmaster, mit dem man auch eintägiges Inselhüpfen durch die schönsten Gewässer des Landes ausprobieren kann. Der Segeltörn führt auch zur Trauminsel Yanuya, wo Urlauber ein traditionelles Dorf besuchen und das Nationalgetränk Kava auf authentische Art und Weise probieren. Kostenpunkt mit Essen, Trinken und Schnorchelausrüstung: um die 100 Euro.


Mit wilden Mantas und Haien schnorcheln

Zu den spannendsten Touren gehört der Trip zur Insel Drawaqa, einem der wenigen Orte weltweit, wo Mantarochen nur 100 Meter vom Strand entfernt zu sehen sind. Die majestätischen Tiere mit Spannweiten bis zu sieben Metern halten sich zwischen Mai und Oktober mit ihren Babys in einen Inselkanal bei Drawaqa auf, weil es dort besonders viel Plankton gibt. Schnorchler dürfen dort ins Wasser und mit den sanften Meeresriesen schwimmen.


Wer noch mehr Nervenkitzel braucht, bucht den Hai-Schnorchel-Trip vor der Insel Kuata. Hier geht es mit Flossen und Schnorchelmaske in Begleitung eines Meeresbiologen zu einer nicht weit vom Strand entfernten Stelle, wo so viele Riffhaie unterwegs sind, dass eine 95-prozentige Hai-Garantie gegeben wird. Preise ab 150 Euro.


Günstige Strandbungalows zum Übernachten

Auf beiden Inseln gibt es auch kleine Resorts wie das „Barefoot Manta", in denen man ab 20 Euro pro Person in einem schnuckeligen Holzhäuschen im Vierer-Schlafsaal oder für 57 Euro im eigenen Strandbungalow direkt am Strand übernachten kann.


4. Mit dem Handy durch die Südsee surfen: Kostenlose Reise-App

Diese Art von Inselhüpfen ist zwar nur digital, doch die perfekte Vorbereitung auf die Reise in die Südsee, da sie mühe- und kostenlos ist: „ Feejee Traveller"-App heißt die erste Reise-App des Landes, die Infos und Videos für jeden Smartphone-Typ bietet.


Wer will, kann sogar Touren, Ausflüge und Unternehmungen über die App buchen. Sorgen, dass in dem Südsee-Ziel schlechte Internetverbindung besteht, sind völlig unbegründet. Sogar auf Mini-Inseln im Westen Fidschis funktioniert Wlan und 4G-Empfang - meist sogar besser als an vielen Orten Bayerns, die keine 50 Kilometer von München entfernt sind.

Mehr Infos:
 
  • Beste Reisezeit: Mai bis Oktober ist Trockenzeit mit wenig Regen, angenehmer Luftfeuchtigkeit und durchschnittlichen Temperaturen von 29 Grad. In unserer Winterzeit von November bis April herrscht Regenzeit mit durchschnittlichen 31 Grad, hoher Luftfeuchtigkeit und der Gefahr von tropischen Wirbelstürmen (ereignen sich statistisch gesehen alle fünf Jahre, der letzte war im Februar 2016). Im trockeneren Westen Fidschis, wo die Yasawa-Inseln liegen, regnet es in dieser Zeit nur wenig, nachmittags ein bis zwei Stunden. Die Preise sind in der Regenzeit jedoch deutlich günstiger.
  • Flüge: mit Cathay Pacifc und Fiji Airways beispielsweise von Frankfurt über Hongkong nach Nadi ab 1479 Euro 
  •  Zeitverschiebung: Die Zeit in Fidschi ist zwölf Stunden vor der Normalzeit (Winterzeit) in Deutschland. 
  •  Allgemeines: www.fiji.travel/de
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