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Mobile Ladelösungen im Überblick: Pack die Ladedose ein

Mobile Ladelösungen im Überblick: Pack die Ladedose ein

Mobile Ladestationen haben sich längst als Alternative zu fest installierten Wallboxen etabliert. Wie ihre stationär gebundenen Pendants sind sie ebenfalls mit Ladeleistungen von 2,3 kW bis 22 kW erhältlich, wobei die tatsächliche Leistung nur noch durch die örtlichen Begebenheiten begrenzt wird. Bei 16 Ampere einphasig kann man mit 3,7 kW laden, 16 Ampere dreiphasig bietet 11 kW Ladeleistung und bei einer dreipoligen 32 Ampere-Starkstromsteckdose stehen die vollen 22 kW zur Verfügung. Manche Mobillader erkennen selbständig, wie viel Strom zur Verfügung steht und passen die Ladeleistung automatisch an.

Die erforderlichen Schutzvorrichtungen für die hohen Dauerströme sind bei den meisten Modellen - im Gegensatz zu fest installierten Wallboxen - bereits integriert, schließlich muss die Sicherheit selbst dann gewährleistet sein, wenn die Situation der Absicherung am Hausanschluss unklar ist. Der Fehlerschutz der mobilen Lader hat den zusätzlichen Vorteil, dass er speziell auf die Erfordernisse des Elektroauto-Ladens ausgerichtet ist, wie Dietmar Niederl von DiniTech erklärt: „Die im Gehäuse integrierten Elektronik- und Schaltelemente müssen viel mehr auf das Fahrzeugspezifische ausgelegt sein, zum Beispiel muss das Gerät bei 6 mA Gleichstrom-Fehlerstrom zuverlässig abschalten.“

Bei den Bauformen haben sich zwei Varianten durchgesetzt: Zum einen kleine, handliche Kabel mit einer integrierten Kontrollbox, wie es etwa beim Juice Booster und beim NRGkick der Fall ist. Zum anderen mehr oder weniger handliche Kästen, die als tragbare Wallbox zu bezeichnen sind. „Die vielen Funktionen kompakt im Gerät unterzubringen war die größte technische Herausforderung“, sagt Niederl, der den NRGkick entwickelt hat. Dessen Kontrollbox ist kaum größer als eine 0,5 Liter-Trinkflasche und kann dennoch fast alles, was auch eine weitaus größere, fest installierte Wallbox vermag.

Da die mobilen Lader - vor allem die Kabel-Lösungen - so kompakt sind, können sie ohne nennenswerten Platzverlust auch auf weiteren Fahrten mit viel Gepäck bequem mitgeführt werden. So kann man sie, wenn man ebenfalls ein kleines Adapterset dabei hat, überall dort nutzen, wo ein Stromanschluss vorhanden ist: An roten Starkstromsteckdosen, blauen Campingbuchsen, den quasi allgegenwärtigen Schukosteckdosen und allen anderen international gebräuchlichen Haushaltssteckern.

Da viele Besitzer mobiler Ladestationen das Gerät generell in der Garage hängen lassen und nur für lange Fahrten abnehmen, haben einige Anbieter passende Wandhalterungen im Programm. Wer allerdings hohen Wert auf eine saubere Optik seines Garagenanschlusses legt, wäre mit einer fest verbauten Wallbox womöglich besser beraten.

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Erschienen im Printmagazin Elektroautomobil