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Interview

Felipe Massa in der Formel E: „Mit geht es erstmal darum, Spaß zu haben“

Felipe Massa fuhr 15 Jahre und 269 Rennen in der Formel 1, wurde einmal äußerst knapp, weil Lewis Hamilton zwei Kurven vor Schluss des letzten Rennens ein entscheidendes Überholmanöver gelang, nur Vizeweltmeister. Ein Jahr darauf flog dem sympathischen Brasilianer bei 240 km/h eine 800 Gramm schwere Metallfeder gegen den Helm, was zu einem heftigen Crash und schweren Kopfverletzungen führte. Wenige Monate später saß der heute 37-Jährige aber schon wieder im Ferrari-Boliden und startet nun, nach seinem Formel-1-Rücktritt Ende 2017, für das monegassische Team Venturi in der rein elektrischen Rennserie Formel E. Wir haben Felipe Massa Mitte November in München getroffen und mit ihm über sein neues Rennauto und die größten Unterschiede zwischen der Formel E und der Formel 1 gesprochen und darüber, warum er privat noch kein Elektroauto fährt.

Elektroautomobil: Mir gefällt Ihr neues Auto!

Felipe Massa: Mir auch!

Wie waren die ersten Runden damit, und wie unterscheidet sich sein Fahrverhalten zu dem eines Formel-1-Wagens?

Das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Man kann die beiden Fahrzeuge nicht wirklich miteinander vergleichen. Sie haben völlig unterschiedliche Charaktere und wollen unterschiedlich gefahren werden. Das liegt nicht nur am Antrieb, in der Formel 1 ein V6 mit annähernd 800 PS, in der Formel E der Elektromotor mit nur gut einem Drittel Leistung. Auch die Reifen sind anders, Slicks in der Formel 1, Straßenreifen in der Formel E, sowie die Gewichtsverteilung aufgrund der schweren Batterie.

Auch die Strecken, auf denen die Rennen ausgetragen werden, sind anders als die der Formel 1.

Ja, wir sind auf engen und schmalen Stadtkursen unterwegs, man hat fast immer eine Mauer vor sich, wie bei der Formel 1 in Monaco. Aber auch die Mentalität der Formel E ist eine andere. Und das kommt gut an, sie wächst schneller als jede andere Rennserie. Ich freue mich, dass ich dabei sein kann, es ist aber auch eine große Herausforderung.

In vier Wochen beginnt schon die neue Saison.

Ja, und ich habe noch so viel zu tun bis dahin. Ich muss noch lernen, mit der eingeschränkten Kapazität der Batterie zu haushalten und das Auto besser kennenlernen. Und ich kenne auch die Strecken noch gar nicht.

Auf was freuen Sie sich am meisten in der Formel E?

Mit geht es erstmal darum, Spaß zu haben. Ich liebe es einfach, Rennen zu fahren. Ich freue mich sehr auf mein neues Team, Venturi, das alles daran setzt, dass wir auch mal das ein oder andere Rennen gewinnen können.

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Erschienen im Printmagazin Elektroautomobil