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Warum das Stromnetz von morgen Elektroautos braucht

"Atomkraftwerke sind stillgelegt und rückgebaut, Kohlekraftwerke auch. Tausende Kleinkraftwerke nutzen die Energie von Sonne, Wind oder Wasser und erzeugen unseren Strom - zu 100 Prozent erneuerbar. Was nicht sofort verbraucht wird, landet in Zwischenspeichern: in riesigen Batterieparks, in Wasser-Pumpkraftwerken oder als nachhaltig erzeugter Wasserstoff für stationäre Brennstoffzellensysteme. Gaskraftwerke gleichen Schwankungen bei der Energieerzeugung aus. Deren Brennstoff ist auch erneuerbar, erzeugt unter Einsatz von Ökostrom.

So könnte sie aussehen, die Energiewelt einer nicht allzu fernen Zukunft. Die keine Utopie bleiben dürfte. Denn dass sich etwas ändern muss, ist angesichts von Klimawandel und endlichen Ressourcen unausweichlich. Auf dem Gipfel von Schloss Elmau 2015 vereinbarten die G7-Staaten, die Weltwirtschaft bis spätestens 2100 vollständig zu dekarbonisieren. Der Zwischenschritt, die weltweiten CO₂-Emissionen bis 2050 um 40 bis 70 Prozent im Vergleich zum Jahr 2010 zu reduzieren, wurde im Pariser Klimaabkommen festgeschrieben.

Die ersten Schritte in Richtung einer erneuerbaren Stromerzeugung sind längst getan. Im vergangenen Jahrzehnt hat sich der Anteil an Ökostrom etwa alle fünf Jahre verdoppelt. Hält dieser Trend an, könnten die weltweiten CO₂-Emissionen bis 2050 auf fünf Milliarden Tonnen reduziert werden - von aktuell etwa 35 Milliarden Tonnen.

Aber nicht nur die Stromerzeugung muss nachhaltig werden. Vor allem der Verkehrssektor bremst das CO₂-Einsparpotenzial. Während Deutschland seine gesamten CO₂-Emissionen zwischen 1990 und 2014 um fast 28 Prozent verringern konnte, schaffte der Verkehrssektor im selben Zeitraum eine vergleichsweise sehr magere Senkung um 2,6 Prozent. Viele sehen deshalb das Elektroauto als Fahrzeug der Zukunft. Zwar ist es nur mit Ökostrom wirklich emissionsfrei unterwegs, aber mit steigendem Anteil der erneuerbaren Energien wird die Ökobilanz auch mit herkömmlich erzeugtem Strom immer besser. Und wer will, erzeugt seinen Strom per Photovoltaik einfach selbst..."


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