Melanie Ucke, M.A.

Kulturjournalistin, Kunsthistorikerin, Referentin, Museumspädagogin, Timmendorfer Strand

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Glosse

Contra Kampagnen


Manche Kampagnen bringen nichts.
Vielleicht bewirken sie eher das Gegenteil. Dass der Betrachter das Abgebildete und Geschriebene sogar fehlinterpretiert. Nicht nur in Zeiten des Wahlkampfs waren fürchterliche Fotos und sinnlose Sätze allerorten präsent auf großen Plakaten, auf Zeitungspapier, auf dem Bildschirm. Das gab’s natürlich schon geraume Zeit zuvor. Kommt immer wieder.
Mittlerweile ergreift mich täglich das Grauen, wenn mir Werbebotschaften begegnen. Flüchtigkeitsfehler, zu viele Anglizismen, falsche Links, schreckliche Farbwahl, aufdringlich groß und unübersehbar.
Wofür auch immer sie stehen mögen, ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr genau lesen, was das steht. Ich sehe irgendein Konterfei, ein Logo oder ein anderes farbiges Bildchen in Verbindung mit einem Produkt, einer Marke oder was auch immer, und ich muss sofort überblättern, vorbeigehen, abschalten.

Das fällt wahrscheinlich unter die neudeutsch so formulierte Kategorie „simplify your life“! Ich tue mein Bestes, meinen Blick zu schonen.