Jesus Christ Serienstar. Bibel-Filme gibt es viele. Die neue Serie „The Chosen – der Auserwählte“ ist aber anders: Per App lässt sie sich aufs Handy holen, in mehr als 50 Sprachen. Finanziert wird die süffig erzählte Story durch Spenden. Die Reihe könnte ein gigantisches Missionsprojekt werden.
Von Mechthild Klein
- Nikodemus: "Mein ganzes Leben habe ich mich gefragt, ob ich diesen Tag erleben würde." - Jesus: "Komm mit mir Nikodemus und du erlebst noch mehr!" - Jesus: "Gott liebt diese Welt sosehr, dass er seinen einzigen Sohn gab." - Samariterin: "Das muss ich allen erzählen!" - Jesus: "Das hatte ich gehofft." - Jünger Andreas: "Alles ist jetzt möglich, siehst du das nicht?" - Jesus: "Gehen wir."
Eine Szene aus der neuen Jesus-Film-Serie "The Chosen" - der Auserwählte". Bald gibt es die Serie auch auf Deutsch. Schon jetzt kann man die ersten beiden Staffeln in einer App mit deutschen Untertiteln sehen. Kostenlos. Andere Fassungen auf Französisch, Spanisch oder Portugiesisch sind geplant, aber auch Arabisch, Hindi und Chinesisch. Die Klickraten steigen unentwegt. Sogar einzelne Film-Szenen, die mit emotionaler Musik unterlegt sind, kann man über die sozialen Medien teilen. Bis Anfang August zählt die App mehr als 240 Millionen Aufrufe.
"Durch diese Distribution in der App ist "The Chosen" natürlich sehr, sehr zeitgemäß und sehr auf heutige Sehgewohnheiten hin trainiert oder hin angelegt. Und die Tatsache, dass dort dann die einzelnen Klickzahlen auch dargelegt werden und wie viele Personen schon sich am Crowdfunding beteiligt haben, wie viele Folgen von einzelnen Serien bereits heruntergeladen wurden, das erzeugt natürlich einen großen Eindruck", sagt Viera Pirker, Professorin für Religionspädagogik und Mediendidaktik an der Goethe-Universität in Frankfurt. "Ob da wirklich Personen ganze Folgen geschaut haben oder sich einmal durch gescrollt haben, das ist ja in den Zahlen natürlich nicht sichtbar. Aber es ist ein international angelegtes Projekt."
Der Filmemacher Dallas Jenkins ist ein evangelikaler Christ aus den USA. Er sagt, er möchte mit dem Jesusfilm-Projekt durchaus den Netflix-Serien wie "Game of Thrones" Konkurrenz machen und die Aufmerksamkeit auf Jesus richten. Als Sohn des christlichen Bestsellerautors Jerry B. Jenkins kennt er das Marketinggeschäft. ....