„Manche beschreiben ihre Zeit bei Springer, wie eine Art Rausch, aus dem sie irgendwann aufwachen", heißt es im Podcast Boys Club, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Machtsystem beim Axel-Springer Verlag zu durchleuchten. Anfang 2021 musste sich der damalige Bild-Chef Julian Reichelt das erste Mal einem Compliance Verfahren stellen, das Axel-Springer selbst in die Wege geleitet hatte. Ihm wurde vorgeworfen Abhängigkeitsverhältnisse auszunutzen; „Vögeln, fördern, feuern" titelte der Spiegel den Artikel zu den Enthüllungen damals. Als auch die New York Times über die Vorwürfe gegen Julian Reichelt berichtete, wurde er seines Postens enthoben.
Die Übergriffigkeiten und der Machtmissbrauch im Axel-Springer Verlag und insbesondere der Bildzeitung schienen in der deutschen Medienlandschaft immer wie ein offenes Geheimnis gehandelt zu werden. Im Boys Club-Podcast wird die Geschichte rund um den neusten Axel-Springer Skandal im Detail aufgearbeitet. Die beiden Journalistinnen Pia Stendera und Lena von Holt sprechen mit ehemaligen Mitarbeiterinnen von Bild, mit Menschen, die einer Kampagne der Bildzeitung zum Opfer gefallen sind und Experten, die die Bild seit langem beobachten. Es kommen Menschen zu Wort, „die mit dieser Macht in Berührung kommen, sie für sich nutzen - und an ihr zerbrechen." Viele Menschen sind ihr zum Opfer gefallen, was das genau bedeuten soll, bleibt aber offen. Was es bedeutet es also Macht zu haben und sie einzusetzen?
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