Polizei sucht wieder G20-Straftäter, keine Anklage gegen Polizisten
Am Wochenende jährt sich der in Hamburg zum zweiten Mal - und die Ermittlungsbehörden suchen weiterhin mit großem Aufwand nach Randalierern. Die Polizei hat gestern Fotos von 13 mutmaßlichen Gewalttätern ins Netz gestellt und hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung. Es ist die sechste Öffentlichkeitsfahndung seit Dezember 2017. Bisherige Bilanz: 133 von 400 Personen wurden identifiziert. Insgesamt hat die Polizei inzwischen in 3560 Fällen ermittelt. Wie viele Verfahren und Urteile daraus wurden, war bei der Staatsanwaltschaft gestern nicht mehr zu erfahren.
Gegen Polizisten wurde dagegen auch zwei Jahre nach dem Gipfel noch keine Anklage erhoben. Die Staatsanwaltschaft hat in 156 Fällen ermittelt, davon wurden inzwischen 96 eingestellt. In 42 Verfahren fehlten den Beamten Beweise für eine mögliche Straftat, in 11 Verfahren konnten die verantwortlichen Polizisten nicht ermittelt werden, in den übrigen 43 Fällen endete das Verfahren mit einer Einstellung. Nur in einem Fall wurde ein Strafbefehl gegen einen Polizeibeamten aus Nordrhein-Westfalen erlassen. Er hatte einem Hamburger Kollegen in der Gefangenensammelstelle Neuland ein Pfefferspray entrissen, dabei wurde der Kollege leicht verletzt.
Max Schulte/Oliver Hollenstein