Es ist dieser ganz spezielle Geruch: Fußbodenbelag aus Linoleum, mit Abrieb von Schuhen; das muffige Leder der Turnböcke; der erkaltete Schweiß aus den Umkleideräumen. Es sind die Geräusche: quietschende Schuhe, das dumpfe Aufprallen eines Medizinballs, die Trillerpfeife der Lehrerin. Aber vor allem ist es die Atmosphäre des Sportunterrichts. Es gibt Eindrücke, die hängen einem lange nach, besonders, wenn sie mit quälenden Erinnerungen verknüpft sind. Womöglich ein Leben lang.
Sport war und ist für viele Menschen ein heikles Schulfach. Im besten Fall entfacht es Freude an der Bewegung, weckt Ehrgeiz und Teamgeist. Wenn es schlecht läuft, wird der Unterricht als Demütigung und Bloßstellung erlebt. Wöchentliche Stunden, in denen Durchhaltevermögen nicht im Ausdauersport geprobt wird, sondern in der Fähigkeit, trotz der Schmach die Aufgaben zu absolvieren. Dank Mannschaftssport und Leichtathletik schält sich heraus, welche Schülerinnen und Schüler nicht so ganz dazugehören.