Mathias Peer

Auslandskorrespondent, Bangkok

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Die Konjunkturlokomotive bremst - asiatische Schwellenländer wachsen stärker als China

Handelsblatt, 6.4.2022 - Chinas Wachstum ist in Asien nur noch Mittelmaß: Asiens größte Volkswirtschaft verliert laut Prognosen der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) ihren Status als Konjunkturmotor für den Kontinent.

Stattdessen rücken Staaten in Süd- und Südostasien an die Spitze des Wachstumsrankings, wie aus einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Bank hervorgeht. Der Krieg in der Ukraine und neue Coronavirus-Wellen könnten den erwarteten Aufschwung jedoch abbremsen.

Insgesamt gehen die Volkswirte der Bank in ihrem „Asian Development Outlook" davon aus, dass die Wirtschaftsleistung in Asiens Schwellenländern in diesem Jahr um 5,2 Prozent zulegen wird. „Laut unseren Prognosen bleibt Asien bei der wirtschaftlichen Erholung auf Kurs", sagte ADB-Chefvolkswirt Albert Park.

Doch die Entwicklung ist uneinheitlich. Während Staaten wie Indien und Vietnam kräftig aufholen können, kühlt sich das Wachstum in China ab.

Für die Volksrepublik geht die ADB für dieses Jahr mit einem moderaten Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um fünf Prozent aus - vor allem aufgrund der vergleichsweise schwachen Inlandsnachfrage. Damit läge das Land am unteren Ende des von der Regierung in Peking vorgegebenen Wachstumsziels von fünf bis 5,5 Prozent.


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