Mathias Peer

Auslandskorrespondent, Bangkok

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Ukraine-Krieg: Wie Chinas Währung von der Krise profitiert

23.3.2022, Handelsblatt - Der Krieg in der Ukraine hat aus Sicht von Deutsche-Bank-Asienvorstand Alexander von zur Mühlen tiefgreifende Auswirkungen auf die Geschäfte der deutschen Wirtschaft im Fernen Osten. Der Manager, der die Geschäfte in der Wachstumsregion seit anderthalb Jahren von Singapur aus steuert, nutzt derzeit die Coronalockerungen auf dem Kontinent, um sich bei Kunden erstmals persönlich vorzustellen. Doch die erhoffte Rückkehr zur Normalität wird von dem Konflikt mit Russland überschattet.

Im Konferenzraum der Bangkoker Konzernniederlassung hat von zur Mühlen beim ersten Thailandbesuch seit seinem Amtsantritt vom 28. Stock aus beste Sicht auf eine jener asiatischen Megacitys, in denen der Krieg in Europa weit weg erscheint.

Doch auch Tausende Kilometer entfernt von Kiew ziehen seine Geschäftspartner direkte Konsequenzen aus dem Krieg - und den beispiellosen Sanktionen gegen Russland: Lieferketten werden sich nach Meinung des Bankvorstands in der Folge weiter verschieben.

Zudem rechnet er mit signifikanten Änderungen bei der Finanzierung von Tochtergesellschaften - und erwartet einen deutlichen Bedeutungsgewinn von Chinas Landeswährung Renminbi.

Im Zentrum steht dabei eine Neubewertung von politischen Risiken bei international tätigen Unternehmen. Man stelle sich die Frage, „ob das, was jetzt rund um die Ukraine und Russland geschieht, künftig auch in anderen Teilen der Welt passieren könnte", sagt von zur Mühlen im Gespräch mit dem Handelsblatt. „Wir sehen bereits, dass Unternehmen intensiv an einer Anpassung ihrer internen Absicherungs- und Finanzierungsmodelle arbeiten."

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