Sie erscheinen täglich, auf schwarzen Brettern, an Laternenpfählen, im Netz oder in Tageszeitungen: Kleinanzeigen, in
denen Tod und Geburt verkündet, Arbeit und Glück gesucht, Karriere,
Liebe, Erleuchtung und Zugehörigkeit verheißen wird.
Jemand sucht etwas, andere wollen was loswerden. Da ist Marcel, ein "Spätzünder" wie er sagt, der noch nie eine Freundin und noch nie unbezahlten Sex hatte. Oder Nadine, alleinerziehend, drei Kinder, keinen Job - sie erklärt, was eigentlich falsch läuft im sozialen Bereich. Sie weiß zum Beispiel, warum es wieder so viele Kopfläuse gibt. Man muss ihr nur zuhören, die Lösung ist ganz einfach. Hinter jeder Ankündigung steckt eine Welt, die exemplarisch für unsere Gesellschaft sind. Inserate entpuppen sich schließlich als "Geschichtenerzählmaschine". Und die steht nie still.
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Die Autorin Martina Schulte hat in diesem Anzeigen-Universum den sozialen und emotionalen Zustand der Republik erforscht. Sie ist den Geschichten hinter den Annoncen nachgegangen. Von Uelzen bis München, von Frankfurt/Oder bis Krefeld hat sie mit allein erziehenden Müttern, Sinn suchenden Jugendlichen, einsamen Managern, Schönheitschirurgen, einer Engelheilerin, einem Callboy und einem Hospizclown gesprochen.
Jemand sucht etwas, andere wollen was loswerden. Da ist Marcel, ein "Spätzünder" wie er sagt, der noch nie eine Freundin und noch nie unbezahlten Sex hatte. Oder Nadine, alleinerziehend, drei Kinder, keinen Job - sie erklärt, was eigentlich falsch läuft im sozialen Bereich. Sie weiß zum Beispiel, warum es wieder so viele Kopfläuse gibt. Man muss ihr nur zuhören, die Lösung ist ganz einfach. Hinter jeder Ankündigung steckt eine Welt, die exemplarisch für unsere Gesellschaft sind. Inserate entpuppen sich schließlich als "Geschichtenerzählmaschine". Und die steht nie still.
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