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Ungewisse Zukunft bei Kentucky Fried Chicken

Die Kentucky-Fried-Chicken-Filiale in Stuhr ist geschlossen. Wann und ob das Schnell-Restaurant wieder öffnet, ist noch unklar.

Weil das Autobahndreieck Stuhr ein wichtiger Knotenpunkt ist, ist die Lage für zahlreiche Geschäfte und Fast-Food-Restaurants besonders lukrativ. Eines davon ist eine Filiale von Kentucky Fried Chicken. Seit vergangenem Wochenende steht auf der Parkplatzauffahrt unübersehbar ein Schild. Von massiven technischen Gründen ist darauf die Rede. Daher sei das Schnell-Restaurant vorübergehend geschlossen.

Dabei ist die Filiale in Stuhr längst nicht die einzige in der Region. Auch die Filialen in der Waterfront und in Habenhausen sind geschlossen. Betrieben werden die Restaurants von der ASA Food & Beverage Company mit Sitz in Achim, einem Franchisenehmer von Kentucky Fried Chicken (KFC). Dem Unternehmen gehört auch der Pizza Hut Express in der Waterfront neben der KFC-Filiale. Auch dieser Essensstand ist ebenfalls zu.

Keine technischen Probleme

Mit technischen Gründen haben die geschlossenen Filialen aber nichts zu tun, heißt es auf Nachfrage vonseiten der Geschäftsführung von ASA Food & Beverage. Vielmehr seien Auseinandersetzungen mit Kentucky Fried Chicken die Ursache. Das Achimer Unternehmen sei in Verhandlungen mit diversen Interessenten gewesen, die die Filialen in Bremen und Stuhr komplett übernehmen wollten. "Die Verträge standen schon fest zur Übernahme. Und dann wurde plötzlich vonseiten des Franchisegebers geblockt", heißt es aus dem Unternehmen.

Die Folge: In den kommenden Tagen wird die ASA Food & Beverage Company laut Geschäftsführung "wahrscheinlich" beim Amtsgericht Verden Insolvenz anmelden. "Es kann aber auch sein, dass sich das Blatt noch wendet."

Wie es mit den Arbeitnehmern an den Standorten in Bremen und Stuhr weitergeht, darauf wollte das Achimer Unternehmen nicht näher eingehen. Auch nicht, wie viele Mitarbeiter in den Restaurants angestellt sind. „Uns war immer daran gelegen, Arbeitsplätze zu erhalten und dass die Läden fortgeführt werden. Da hatten wir immer großes Interesse dran", heißt es von der Geschäftsführung. Sie wirft KFC vor, mehr Profit aus den Restaurants schlagen zu wollen - auf Kosten des Franchisenehmers.

KFC äußert sich nicht

Kentucky Fried Chicken wollte sich nicht näher zu den geschlossenen Filialen in Bremen und Stuhr äußern. Man stehe mit der ASA Food & Beverage Company im Kontakt, heißt es von der Pressestelle der Fast-Food-Kette. Und weiter: "Wir bitten um Verständnis, dass KFC Deutschland zum aktuellen Zeitpunkt keine weiteren Informationen zur Verfügung stellt."

Das amerikanische Unternehmen hat nach eigenen Angaben über 20.000 Restaurants in mehr als 125 Ländern. In Deutschland ist die Fast-Food-Kette seit 1968 vertreten. Laut KFC konnte das Unternehmen die Anzahl der Restaurants hierzulande seit 2010 auf fast 150 Filialen verdoppeln. Man beabsichtige, die Anzahl der Schnellrestaurants in den kommenden Jahren auf 300 zu steigern. 16 neue Filialen eröffnete KFC im vergangenen Jahr in Deutschland. Auch der Umsatz stieg: Das Unternehmen erwirtschaftete in Deutschland 222,6 Millionen Euro. Das ist eine Steigerung von zehn Prozent im Vergleich zu 2015.

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Beliefert wird Kentucky Fried Chicken unter anderem von Havi Logistics. Der Logistikdienstleister für die Lebensmittelindustrie versorgt neben KFC auch Ketten wie McDonald's oder Vapiano. Havi Logistics belieferte bis zuletzt auch die Filialen der ASA Food & Beverage Company. Zu den Schließungen in Stuhr und Bremen möchte Havi Logistics aber keine näheren Angaben machen.

Ungewisse Zukunft

Damit bleibt die Zukunft der KFC-Filialen des Achimer Franchisenehmers ungewiss. Dabei gibt es etwa das Restaurant in Habenhausen erst seit Oktober 2014. Das älteste von ihnen ist das im Foodcourt in der Waterfront. "Auch wir wissen nicht, wie es mit den Filialen weitergeht", teilt die Geschäftsführung von der ASA Food & Beverage mit. Seit rund acht Jahren habe man mit Kentucky Fried Chicken zusammengearbeitet. Nun steht die Zusammenarbeit vor einem Ende.

Man bedauere diese Entwicklung, vor allem da das Verhältnis zu Kentucky Fried Chicken jahrelang gut gewesen sei. In letzter Zeit habe aber die Unterstützung von KFC gefehlt. "Es hätte alles im Guten auseinandergehen können. Das ist sehr schade", heißt es von der Geschäftsführung von ASA Food & Beverage.

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