Marlies Smits

Bloggerin für Knigge-Fragen, Großhansdorf

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Wie geht eigentlich Respekt?

Hand aufs Herz, wer von uns war noch nie respektlos anderen gegenüber?

Ich glaube niemand kann ehrlich von sich behaupten, dass ihm das noch nie eine Respektlosigkeit passiert ist.

Es geht aber auch so leicht: Eine unbedachte Bemerkung, eine übergriffige Berührung, die gar nicht so gemeint ist …

In den letzten Wochen lief mir immer wieder das Thema ‚Respekt‘ über den Weg. Bei meiner kleinen Umfrage dazu stellte sich aber heraus, dass es schwierig war, genau zu sagen, was Respektlosigkeit eigentlich ist.

Wir alle wünschen uns einen respektvollen Umgang – wollen anerkannt und geachtet werden. Das Umfeld spielt dabei keine Rolle, denn dies erwarten wir im Job genauso wie im Privatleben.

Nach meiner Erfahrung entsteht Respektlosigkeit oft, wenn die Balance fehlt, jemand sich in den Vordergrund drängt, egoistisch ist, sich für wichtiger als andere hält oder sogar andere demütigt.

# ICH ZUERST
Ob in der Warteschlange am Postschalter, oder bei der Parkplatzsuche. Vordrängeln geht gar nicht. Das war die Meinung einer Bekannten zum Thema Respektlosigkeit. ‚Erst ich und dann die anderen‘, mit diesem Motto sind heute leider viele Menschen unterwegs. Da hilft nur Gelassenheit.

# BESSER ALS IHR
Ich bin so wichtig, dass für mich Höflichkeitsregeln nicht gelten. So denkt sicher mancher, der sich regelmäßig verspätet und andere warten lässt. Auch die ‚Nicht-zurück-Grüßer‘ fallen in diese Kategorie. In diesem Zusammenhang finde ich auch fehlenden Blickkontakt entscheidend. Da wird das Gegenüber einfach ignoriert, man existiert einfach nicht.

# JETZT REDE ICH
Zum respektvollen Umgang gehören Ausredenlassen und Zuhören. Die Kollegin bewusst immer wieder zu unterbrechen oder einfach andere Dinge zu tun, wenn ein Freund einem etwas erzählt, zeigt mangelnden Respekt.

# ALLE NORDDEUTSCHEN SIND STEIF
Große Menschen sind schlau, Dicke sind gemütlich, HSV-Fans sind so und die Bayern sind …

Sie merken schon, worauf ich hinaus will. Verallgemeinerungen, die alles über einen Kamm scheren. Das kann manchmal lustig sein, wird aber vielleicht als Herabsetzung oder Kränkung empfunden.

# STELL DICH NICHT SO AN
Kennen Sie das auch? Sie werden Zeuge, wie jemand vor einer großen Gruppe zur Schnecke gemacht wird. Dabei kommen dann noch pikante Details zur Sprache und die Umstehenden wissen schon nicht mehr, wo sie hinschauen können. Peinlich für alle – respektlos dem ‚Opfer‘ gegenüber.

# IMMER WIEDER CORONA
Zu Pandemie-Zeiten ist das so eine Sache mit dem Respekt. Abstand halten, Hygiene, Alltagsmaske; was tun, wenn andere diese Regeln nicht einhalten, sich also absichtlich respektlos verhalten?

Wie gehen wir mit körperlicher oder verbaler Distanzlosigkeit um? Kann man den Blickkontakt einfordern und wie geht man mit den Nuschlern hinter der Maske um?

Fragen, auf die ich nur sagen kann: Das kommt darauf an. Die Tagesform, die Situation, vielleicht auch, wie wichtig mir das Ganze ist.

Wir sollten ein Gefühl dafür entwickeln, dass wir mit anderen gemeinsam auf dieser Welt leben und jeder Mensch seine eigene Sicht auf die Dinge hat.

Mit Wertschätzung und Empathie auf andere zugehen und das gleich auch von Ihnen zu erwarten.

Soweit einige meiner Ideen zum Thema Respekt.

Wie geht es Ihnen bei diesem Thema? Was geht überhaupt nicht für Sie?

Wir sind gespannt auf Ihre Meinung.