
Yoga-Schüler*innen werfen Mitgliedern der Sivananda-Organisation vor, sie sexuell missbraucht zu haben. Ein ranghohes Mitglied aus Deutschland soll von Vorfällen gewusst haben. Foto: colourbox
Über 30 Yoga-Schüler*innen werfen Mitgliedern der weltweit tätigen Sivananda-Organisation vor, ihnen sexualisierte Gewalt angetan zu haben. Im Dezember 2019 hat die gebürtige Neuseeländerin Julie Salter mit einem Facebook-Post die ersten Missbrauchsvorwürfe öffentlich gemacht. Sie war elf Jahre lang Assistentin des Gründers der Sivananda-Bewegung Swami Vishnudevananda. Sie beschuldigt ihn, sie über einen Zeitraum von drei Jahren sexuell missbraucht zu haben. Die Sivananda-Organisation gab im Frühjahr an, die Vorwürfe von einer Anwältin aufklären zu lassen. Später legte sie die angekündigte Untersuchung auf Eis, angeblich weil sie wegen der Corona-Beschränkungen knapp bei Kasse sei. Yoga-Schüler*innen von einer Gruppe namens "Project Satya" haben auf eigene Faust eine Anwältin mit einer Untersuchung von möglichem sexuellem Missbrauch bei Sivananda beauftragt. Insgesamt 31 Frauen und ein Mann werfen laut den Berichten, die in der Folge erschienen sind, drei prominenten Männern der Führungsriege von Sivananda sowie weiteren leitenden Personen vor, ihnen sexualisierte Gewalt angetan zu haben. Die Sivananda-Organisation äußert sich nicht zu den Berichten. Sie wird von einer Hamburger Medienrechtskanzlei vertreten und die verweist unter anderem auf eine von Sivananda 2006 entwickelte Anti-Missbrauchs-Politik. Die Missbrauchsvorwürfe gegen Mitglieder der Sivananda-Organisation haben dazu geführt, dass sich ehemalige Yoga-Schüler*innen der Sivananda-Lehre in Deutschland von ihrer ehemaligen spirituellen Heimat abgewendet haben.
Ein Feature von Marlene Halser Mit: Ann Isabel Zills, Wiebke Puls, Jennifer Güzel, Beate Himmelstoß, Christopher Mann, Katja Schild und Gudrun Skupin Technische Realisation: Susanne Harasim Regie: Ron Schmickler Redaktion: Johannes Berthoud Produktion: BR 2020 Verfügbar bis 15.11.2022.
Wenn Sie von sexualisierter Gewalt betroffen sind, finden Sie kostenlose und anonyme Unterstützung beim Bundesamt für Familie unter dem Link: " Hilfe Telefon Gewalt gegen Frauen" - telefonisch unter 08000-116016 oder auch im Chat oder per E-Mail. Beratungsgespräche bietet auch die Telefonseelsorge unter 0800-1110111 oder 0800-1110222.
Sonntag, 21. November 2021, 11:04 bis 12:00 Uhr , NDR Info
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