Österreichische Kinos sind weiterhin geschlossen. Was denken Kinobetreibende über die aktuelle Situation? Wir haben beim KIZ RoyalKino nachgefragt!
Die Corona-Krise kostet die österreichischen Kinos in diesem Jahr einiges an Durchhaltevermögen. Kommerziell vielversprechende Filmstarts wurden – aus Angst vor finanziellen Einbußen – von den US-Studios nach hinten verschoben. Dementsprechend blieben die ganz großen Blockbuster in den letzten Monaten aus – mit Ausnahme etwa von „Tenet“ und „The New Mutants“.
Wie dramatisch die Situation ist, schlägt sich sehr anschaulich in den Besucher_innenzahlen der österreichischen Kinos nieder. So wurde laut der AKM (der Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger) bisher ein Rückgang von rund 62 Prozent der Besucher_innen im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Auch im kommenden Jahr rechnet man innerhalb der Kinobranche mit gravierenden Einbußen. „Es ist schwer, zu prognostizieren, wie sich der Kinobesuch entwickeln wird. Wir müssen aber mit einem sehr starken Rückgang für das nächste Jahr rechnen“, sagt Barbara Brunner vom KIZ RoyalKino in Graz.
Planungssicherheit und klare Kriterien
Nach derzeitigem Stand sollen die Kinos mit 7. Jänner 2021 unter Einschränkungen ihre Pforten wieder öffnen dürfen. Für viele ist das zu spät und zu wenig. So wurde immer wieder von Betroffenen und Unterstützer_innen der Branche kritisiert, dass die Schließungen der Kinos unverhältnismäßig seien. Tatsächlich veröffentlichte Celluloid Junkie – eine Online-Plattform für die globale Film- und Kinowirtschaft – im Oktober eine umfangreiche Recherche, wonach auf der ganzen Welt kein einziger Fall eines COVID-19-Ausbruches auf ein Kino zurückzuführen sei.
In diesem Zusammenhang drängt sich nicht bloß die Frage der Unverhältnismäßigkeit auf. Womöglich sollte man auch überlegen, inwieweit die derzeitigen Maßnahmen dem Sicherheitsgefühl des Publikums unnötigerweise schaden. „Das Publikum muss sich im Kino wohlfühlen, dazu gehört auch das Gefühl von Sicherheit und Verlässlichkeit“, meint etwa Brunner. Gleichzeitig betont sie, dass das Einhalten von Auflagen wie etwa Abstandhalten und Maskentragen im Kino keine Angst machen sollte.
Ein weiteres zentrales Problem für die Kinobetreibenden stellt die fehlende Planbarkeit dar. Dabei geht es für Brunner zunächst um einen verlässlichen Zeitplan, wann die Kinos konkret wieder geöffnet werden dürfen. Sie wünscht sich aber auch „Planungssicherheit darüber hinaus und klare Kriterien, nach denen in Zukunft geschlossen sein muss oder offen gehalten werden kann.“
So könnt ihr euer Lieblingskino unterstützen!
Was können wir nun als Einzelne beitragen, um die Kinokultur zu erhalten? Die gute Nachricht: Es gibt mehrere Möglichkeiten. So bietet sich etwa das Erwerben von Gutscheinen und Mitgliedschaften an – natürlich auch perfekt geeignet als Weihnachtsgeschenk für eure Kino-enthusiastischen Liebsten. Konkret wartet beispielsweise das KIZ RoyalKino mit der KIZ-Karte auf. Diese umfasst unter anderem die Meistbegünstigung, das KIZ-Info-Abonnement per Post sowie Premiereneinladungen und Gewinnspiele per Mail.
Nicht unerwähnt bleiben sollte zudem die Streaming-Plattform Kino VOD Club - wir haben hier darüber berichtet. Diese hat ein umfangreiches Angebot an österreichischen Filmen im Gepäck – von Seidl und Haneke bis hin zu Klassikern wie „Indien“ und „Poppitz“ sowie einer Vielzahl an kleineren Austro-Filmperlen, die definitiv eure Aufmerksamkeit verdienen. Das Konzept sieht folgendermaßen aus: Du wählst das Kino aus, das du unterstützen möchtest. Anschließend zahlst du eine Leihgebühr für den Film deiner Wahl. Ein Drittel des Erlöses geht dann an das jeweilige Kino und ein weiteres Drittel an die Filmschaffenden. Die Plattform wird etwa vom KIZ RoyalKino, dem Rechbauerkino, dem Schubertkino und vielen weiteren unterstützt.
All das sind tolle Ansätze. Den wichtigsten Schritt, den wir jedoch als Filmkonsument_innen machen können, benennt Brunner selbst: „Die beste Unterstützung ist es, ins Kino zu gehen.“