Eigentlich sollen sie die Akten schließen, die Betroffenen informieren - was ein solches „Archivteam" eben macht. Nur ermitteln soll das Trio dieser neuen Abteilung der Münchener Polizei bitte nicht mehr. Das sehen die drei Querulanten, die nicht ohne Grund auf das Abstellgleis verbannt wurden, aber anders.
„Der Chef ist ein Kommissar, der als ein wenig verrückt gilt, da er mit seinen unkonventionellen Ermittlermethoden irritiert. Dann gibt es noch die Nichte des Polizeipräsidenten, die nur deshalb Polizistin ist, weil sie eben die Nichte des Polizeipräsidenten ist", sagt Marcus Mittermeier. Der gebürtige Landshuter, der in Regensburg am Theater gearbeitet hat, spielt im neuen ZDF-Krimi „München Mord", der mit seiner Pilotfolge am 29. März (ZDF/ 20.15 Uhr) startet, den dritten im Bunde: Harald Neuhauser. „Ein Kommissar, der disziplinarisch so viele Probleme hat, dass er mit einem Bein auch immer eher außerhalb des Polizeidienstes steht", sagt. Soweit das Grundgerüst für einen durchaus ungewöhnlichen Krimi, der auch als solcher wahrgenommen werden will.
Schon der Titel der ersten Folge lässt erahnen, worum es geht: erst einmal das Team vorstellen. „Wir sind die neuen" heißen die ersten 90 Minuten unter Regie von Urs Egger, in denen die drei auf höchst eigentümliche Weise den Fall eines Verschwundenen auf dem Lande aufklären, der - davon ist alle Welt überzeugt - sich auf Grund von Verbindungen mit der Mafia und den Affären seiner Frau nach Italien abgesetzt hat. Dass das Trio dabei mehr als einmal seine Karriere aufs Spiel setzt, scheint fast schon selbstverständlich zu sein. „Wir wollten keinen normalen Krimi schreiben, sondern aus der sonstigen Krimilandschaft herausstechen", sagt Eva Wehrum, die zusammen mit Alexander Adolph das Drehbuch geschrieben hat.
Zwischen Komödie und Drama
Das ist beiden gelungen. „München Mord" überzeugt mit einer gesunden Mischung aus Humor und Dramatik, ohne beides an den falschen Stellen miteinander zu vermischen. So kann die Ermittlungsarbeit in einem urigen Wirtshaus von Mittermeier alias Harald Neuerhauser und seiner Kollegin Angelika Flierl, gespielt von Bernadette Heerwagen, die in dieser Szene etwas zu tief ins Glas schaut, zwar durchaus für Lacher sorgen.