Die Siegerbilder des Word Press Photo Contest 2012 sind in Regensburg zu sehen. Christian Ziegler gewann in der Kategorie „Einzelbild Natur“.
Von Mario Geisenhanslüke, MZHerr Ziegler, was genau ist das denn da auf ihrem Foto?
Das ist ein Helmkasuar: ein großer, flugunfähiger Vogel ähnlich dem Strauß. Es ist der größte Vogel Australiens und der dritt- oder viertgrößte der Welt, der noch lebt.
Mit diesem Bild haben Sie im vergangenen Jahr den World Press Photo Contest, den renommiertesten Preis der Fotografie, in der Kategorie „Einzelbild Natur" gewonnen.
Haben Sie damit gerechnet?
Nein, das hat mich sehr überrascht. Für mich war das wie ein olympisches Ereignis. Bei diesem Wettbewerb machen immer super viele mit und alle schicken sehr viele Fotos dahin.
Erinnern Sie sich noch daran, wann und wie das Foto entstanden ist?
Das war Teil einer Geschichte, die ich für National Geographic gemacht habe. Insgesamt war ich dreimal für jeweils einen Monat in Australien. Das Wichtigste an dem Tier ist, dass es ein super wichtiger Samenverbreiter ist. In diesem Wald gibt es viele Samen, die so groß sind, dass niemand anders sie sonst verbreiten kann. Der Helmkasuar hat also eine Schlüsselstellung. Leider ist der Vogel aber vom Aussterben bedroht. Es gibt in Australien nur noch rund 1500, die in freier Wildbahn leben. Ich wollte unbedingt ein Bild von diesem Vogel samt ein paar Früchten machen - und auch noch aus einer besonderen Perspektive.
Wie schwierig war denn das Fotografieren? Der Helmkasuar hat ja sicherlich nicht auf ein Fotoshooting gewartet.
Diesen speziellen Vogel kannte ich mittlerweile ganz gut. Ich bin mit ihm zusammen wochenlang herumgelaufen. Denn diese Vögel sind entweder sehr scheu oder ein wenig garstig. Wir beide hatten uns aber aneinander gewöhnt. Ich wusste, dass er an diesem Baum mit den blauen Früchten jeden Tag irgendwann einmal vorbeikommt. Also habe ich eine ferngesteuerte Kamera aufgebaut und gewartet. Auf dem Bild ist er ungefähr zehn Zentimeter von der Kamera entfernt.
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