Mario Geisenhanslüke

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Rodes Charaktertest in Regensburg

Von Mario Geisenhanslüke, MZ 


Regensburg. Genau zwei verbale Eigentore schießt Sebastian Rode an diesem Dienstagnachmittag in Regensburg, um im Fußball-Jargon zu bleiben. Zweimal bringt der Fußball-Profi des FC Bayern München die versammelten Domspatzen im gleichnamigen Gymnasium gegen sich auf - natürlich mit einem Augenzwinkern.

Das erste Mal geht schon nach wenigen Minuten ein Raunen durch den Saal, als der 24-Jährige sich an den Beginn seiner Profi-Laufbahn bei den Kickers Offenbach erinnert und sagt: „Mein erstes Profitor habe ich hier geschossen - in Regensburg."

Sebastian Rode spielt seit Sommer 2014 im Star-Ensemble des FCB. Gekommen ist der Defensivspezialist von der Eintracht aus Frankfurt. Viele hatten ihm - spätestens, als mit Xabi Alonso auf seiner Position ein weiterer Weltstar verpflichtet wurde - ein ähnliches Schicksal wie etwa Jan Schlaudraff vorhergesagt. Doch Rode stand bisher in jedem Spiel im Kader. Beim 4:0 gegen seinen Ex-Klub gelang ihm sein erster Assist. Danach sagte Bayern-Coach Pep Guardiola über ihn, er sei sein „favourite player".


Doch gestern ist Rode nicht zum Fußballspielen nach Regensburg gekommen. Er war ein Preis: Gewonnen hatten das Treffen mit ihm die Sieger des Literaturwettbewerbs „Was ist gerecht?", den das Amtsgericht Regensburg zusammen mit der Mittelbayerischen Zeitung ausgerichtet hatte. Organisator und Amtsgerichtsdirektor Dr. Clemens Prokop hatte den Preisträgern im Mai ein Treffen mit einem Star des FC Bayern versprochen - und machte sein Versprechen nun wahr. Zu einer runden Sache wurde die Veranstaltung, weil Prokop noch die Domspatzen mit ins Boot holte.


Rode überzeugt mit Ehrlichkeit


So ein Termin ist eng getaktet: Eine halbe Stunde stand Rode den Kindern und Jugendlichen Rede und Antwort, danach gab er fleißig Autogramme und hörte sich noch eine Probe der Domspatzen an. Nun lässt aber genau so ein Termin auch tief in den Charakter eines Fußballprofis blicken. Im Gespräch mit unserer Zeitung sagte Rode, solche Termine - im Medienalltag eines Fußballers sicherlich eine Ausnahme - würden ihm Kraft geben. Er fahre „mit einem Lächeln nach Hause".

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