Der bürgerliche Ungehorsam ist keine Erscheinung der Neuzeit, sondern ein Werkzeug, welches schon in der Antike ihre Anwendung fand. Mit dieser Form des vorsätzlichen Ungehorsams wird bewusst gegen rechtliche Normen und einzelne Gesetze als Akt der Bürger*innen vorgegangen. Das Ziel ist hier die Beseitigung eines wahrgenommenen Unrechts.
Ein empfundenes moralisches Recht auf politische Teilhabe und Gerechtigkeit kann mit diesem Werkzeug der Wähler*innen Nachdruck verliehen werden. Was zu dieser Form wichtig ist zu erwähnen, dass es sich um ein Widerstandsrecht handelt, dass eine gewaltfreie Form darstellt. Der zivile Ungehorsam wird als symbolischer Verstoß gegen geltende Gesetze und Verordnungen geäußert und ist wichtig für die öffentliche Meinungsbildung.
Ein Ziel des zivilen Ungehorsams ist die Durchsetzung von Rechten der Bürger*innen in der bestehenden Ordnung. Der gewaltfreie Widerstand erlang als ziviler Ungehorsam weltweit Bekanntheit durch Mahatma Gandhi und seine Aktionen um die indische Unabhängigkeit durchzusetzen.
Hier muss nochmal die Gewaltfreiheit betont werden, ohne die ein Widerstand nicht gerechtfertigt ist. Die Verletzung dieses existenziellen Prinzips bedeutet auch, dass es sich nicht mehr um einen zivilen Ungehorsam handelt, sondern um den Zerfall einer kultivierten Gesellschaft. In der Geschichte gibt es Beispiele, die zeigen welche Ausmaße der Bruch dieses Prinzips haben kann. Ein Beispiel ist der radikale Teil der Black- Panther- Bewegung als Bürgerrechtsbewegung, die auf Gewalt setzten. Im Gegensatz hierzu stand Martin Luther King als Gewaltfreiheit propagierender Vertreter.
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