Einst wurde Angela Merkel als Klimakanzlerin gefeiert - dann kamen andere Krisen. Zum Ende ihrer Amtszeit will sie es noch einmal wissen.
Angela Merkel kann jetzt runterzählen. Noch einen Bundeshaushalt, noch eine deutsche EU-Ratspräsidentschaft, noch eine Sommer-Bilanzpressekonferenz, keinen Wahlkampf mehr. 2021 macht sie Schluss mit dem Regieren. Aber, fragil wie die große Koalition derzeit ist, kann jeder Auftritt der letzte gewesen sein.
So wird die Kanzlerin auch am Mittwoch im Bundestag in der Debatte über den Haushalt 2020 genau beobachtet, was sie noch zu sagen hat, welches Vermächtnis sie hinterlassen will, was ihr über ihre eigene Zeit als Regierungschefin hinaus wichtig ist. Es ist eindeutig: Klimaschutz und Digitalisierung. Die Grünen applaudieren zum Teil kräftiger als Unionsabgeordnete. Nebenbei zieht Merkel noch ihre eigene Halbzeitbilanz zur Arbeit der Koalition. Diese wird im Herbst vorgelegt - und darüber entscheiden, ob Union und SPD zusammenbleiben oder sich vorzeitig trennen. Merkel listet vorsorglich Errungenschaften auf, weil offensichtlich Vieles in den vergangenen 18 Monaten in Vergessenheit geraten sei.