Rund 130.000 Menschen leben derzeit in Österreich mit einer Form von Demenz. Das Buch „Ich bin, wer ich war. Mit Demenz leben“ der Volkshilfe Wien möchte für Aufklärung sorgen – Manon Soukup berichtet.
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Die Weihnachtszeit ist für Viele eine besinnliche Zeit, die man vor allem mit Freunden und Familie verbringt. Gleichzeitig sind es auch oft schwierige Wochen, vor allem wenn Menschen im Umfeld von Demenz betroffen sind. Hilfe, Orientierung und Anlaufstelle bietet hierzu die Volkshilfe Österreich, unter anderem mit ihrem Buch „Ich bin, wer ich war. Mit Demenz leben.“. In diesem Buch haben Erich Fenninger und Teresa Millner-Kurzbauer Lebensgeschichten von Betroffenen und Angehörigen zusammengefasst. Es gibt einen Einblick in das Leben von an Demenz erkrankten Menschen und ihrem Umfeld – wissenschaftlich fundiert, aber trotzdem leicht lesbar.
Erich Fenninger, Direktor Volkshilfe Österreich: "Glaube, das Miteinander ist entscheidend. Wir leben alle besser, wenn wir miteinander leben und nicht abgegrenzt oder in Konkurrenz. Und wenn wir auch akzeptieren lernen, dass wir unterschiedlich sind."
Erzählt werden die Lebensgeschichten von neun Betroffenen und ihren Angehörigen. Die Geschichten kommen von Herzen und zeigen, wie unterschiedlich und unberechenbar die Krankheit sein kann.
Fenninger: "Vom fachlichen Zugang ist glaube ich entscheidend, dass wir lernen, den Menschen nie zu reduzieren auf seine Erkrankung und dass wir sehen, dass es noch immer sich um denselben Menschen handelt wie früher."
Teresa Millner-Kurzbauer, Volkshilfe Österreich, Bereich Pflege und Betreuung Demenzhilfe: "Und ich glaube auch bei uns jetzt generell, wir haben eine sehr leistungsorientierte Gesellschaft. Und ich glaube, deswegen ist es auch mal wichtig, Stopp sagen zu können und auch wichtig, dieses Buch zu lesen, dass man wieder aufmerksam wird, dass man wieder Nachbarschaften pflegt."
Neben allgemeineren Themen wie der Diagnose und der Betreuung sind in dem Buch auch konkrete Hilfen und Lösungsvorschläge aufgelistet, die den Alltag erleichtern sollen. Es soll nicht nur Betroffene und Angehörige stärken und ihnen helfen, mit der Situation besser umzugehen, sondern auch für generelle Aufklärung sorgen.
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Ausstrahlungsdatum in ORF III: 23.12.2022
AKM: Mary did you know – Mark Lowry – Arr. Pentatonix, bearbeitet & performed von Josue Avila Music – Label Magnatone; 00:00:48
Weiterführende Informationen:
- www.demenz-hilfe.at für alle Informationen und Angebote
- 01/35844 Plaudertelefon Wien, wenn man sich einsam fühlt