Manon Priebe

freie Journalistin / Social Media-Managerin, Frankfurt am Main

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Artikel

Was ist dran am Mythos "Das Internet führt zum Burnout"?

Der Vorwurf

"Es gibt unbestritten einen Zusammenhang zwischen Dauer erreichbarkeit und der Zunahme von psychischen Erkrankungen", sagte Arbeitsministerin Andrea Nahles Ende August der "Rheinischen Post". Zu der Dauererreichbarkeit im Job und nach Feierabend komme das ständige Senden und Empfangen von Neuigkeiten durch soziale Netzwerke: stündlich Facebook checken, beim Essen ein Foto auf Instagram teilen, mit mehreren Freunden parallel auf WhatsApp plaudern – ein "Social-Media-Burnout" könne die Folge sein, konstatieren manche Experten.


Was ist dran?

Social Media können tatsächlich Stress auslösen und zu Erschöpfung führen, fand die Universität von Chicago heraus. Das Suchtpotenzial sozialer Netzwerke sei sogar höher als das von Zigaretten und Alkohol, wohl weil die Netzwerke sehr leicht zu erreichen seien und scheinbar "wenig kosten". Einzig Schlaf und Sex waren den Probanden wichtiger als Facebook und Twitter. Belast bare Zahlen zu Burnout-Erkrankungen, die durch Social-Media-Nutzung ausgelöst werden, gibt es jedoch nicht.



Text für den Synodenreader Evangelischen Kirche in Deutschland zum Thema "Kommunikation des Evangeliums in der digitalen Gesellschaft". Auseinandersetzung mit dem Internet-Mythos "Das Internet macht dumm" unter Einbindung aktueller Studienergebnisse (zusammen mit Angela Gruber).






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